Als wir vor 11 Jahren Kunstleben Berlin gründeten, hatten wir damals wie heute ein Ziel: Kunst sichtbar machen…
Kategorie: Redaktion-Tipp
Vergangene Woche gab es im Berliner Tagesspiegel einen Artikel, indem ein Kunstmarkt-Influencer Magnus Resch darüber sprach, was man als Künstler*in heutzutage tun muss, um erfolgreich zu sein. Das Ganze war mit „Picasso hatte auch einen Businessplan“ betitelt und zusammengefasst ging es darum, dass es eben nicht reicht, „einfach nur“ Künstler*in zu sein und darauf zu hoffen, dass der Kunstmarkt nur auf die eigenen Werke gewartet hat.
Heute unternehme ich mit Dir einen Ausflug in die wunderbare Welt der Lyrik und der Literatur. Wir starten in Charlottenburg, wo sich in der Fasanenstraße 23 das Literaturhaus befindet. Auf der Internetseite kann man in die Geschichte der wunderschönen Villa eintauchen und erfährt, dass sie erst seit 1986 als Haus für die Literatur genutzt wird. Vorausgegangen war eine 1984 erschienene Studie mit dem Titel „Bericht zur Situation der Literatur in Berlin“, in der man zu dem Schluss kam, dass die Literatur der Stadt lediglich mit 0,5 Prozent des Kulturhaushaltes gefördert wurde.
Sicher ist die Meldung, die vor ein paar Tagen per Pressemitteilung herausgegangen ist, bei den Wenigsten angekommen. Kaum eine Zeitung hat sie aufgegriffen – dabei ist das Thema nicht nur für Künstler*innen interessant, denn schließlich geht es um nichts Geringeres, als um die Umgestaltung unseres Sozialsystems.
Der Streit darum, wie viel Staat eine Demokratie braucht und wie viel sie aushält, ist gerade jetzt, da die Wahlen anstehen, wieder präsent. Während die einen mehr Freiheit fordern, wünschen sich andere Regulierung. Wo liegt da das richtige Maß? Dass der Markt eben doch nicht alles regelt, vieles aus dem Ruder läuft und soziale Ungerechtigkeiten zunehmen, haben uns die Monate der Pandemie eindrucksvoll gezeigt. Zeit zu handeln, dachten sich einige.
Vor ein paar Tagen gab es ein Interview mit fünf Berliner*innen – alle Mitglieder der Gallery Climate Coalition Berlin, einem Ableger der Gallery Climate Coalition (GCC), die im vergangenen Jahr in London gegründet wurde. Ziel der Coalition ist es, zum einen ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass der Kunstmarkt einen wesentlichen Anteil am hohen globalen CO2 Ausstoß hat und zum anderen, dagegen anzutreten, gemeinsam nach Lösungen zu suchen, wie man die Bilanz verbessern kann. Konkret bedeutet es, die Emissionen entsprechend dem Pariser Klimaabkommen innerhalb von zehn Jahren zu halbieren.
Hart geschuftet wurde auf dem Industriegelände des RAW nicht nur vor 150 Jahren, sondern auch in jüngster Vergangenheit. Denn dem solidarischen, nicht kommerziellen Engagement verschiedener Initiativen ist es zu verdanken, dass hier soziokulturelle Frei- und kreative Wirkräume erhalten wurden. Auf euren Wegen durch die pulsierende Vielfalt entdeckt ihr viel Kunst und könnt Kreativen aus der ganzen Welt begegnen, lockdown-konform in der kleinsten Disko der Welt tanzen – und in normalen Zeiten in den Clubs, ihr könnt klettern, köstlich speisen und über den fantastischen Flohmarkt schlendern.
Licht ins Dunkle zu der Tragik-Kuriosität der Geisterbahnhöfe in den unterirdischen Grenzbereichen des geteilten Berlins bringt die frei zugängliche Fotografie- und Dokumentationsausstellung im Nordbahnhof. „Letzter Bahnhof in Berlin West!“, lautete die Durchsage, wenn Fahrgäste zwischen 1961 und 1989 Ost-Berlin unterquerten. Die drei U- und S-Bahnen-Linien im West-West-Verkehr (heutige U-Bahn-Linien 6 und 8 sowie die Nord-Süd-Bahn der S-Bahn) hielten nicht mehr auf den verwaisten Bahnhöfen in Ost-Berlin und konnten von dort aus auch nicht benutzt werden. Zugleich boten diese Grenzbahnhöfe Fluchtpotenzial und führten zur perfekten Perfidie der Grenzsicherung. Detektivisch können wir Besuchende anhand von Einzelschicksalen miss- und gelungene Grenzüberschreitungen nachvollziehen…
Seit Karfreitag (!) gibt es direkt neben dem Willy-Brandt-Haus in Berlin-Kreuzberg ein neues Mural: Das Künstlerduo Captain Borderline ruft mit dem 20 x 10 m großen Wandbild „Collateral Crucification“ auf, den Australier Julian Assange aus dem Gefängnis freizulassen. Aber es geht um mehr als ein Menschenleben: Die beiden Streetart-Künstler John Iven und Ron Voigt sehen die demokratische Pressefreiheit ans Kreuz genagelt und folgen damit einem Aufruf von Kultur- und Medienschaffenden, der sich aus einer gemeinsamen Pressekonferenz ergab, sich für Assange einzusetzen. Der Fall Assange wird als die größte Operation der USA bezeichnet gegen ausländische Journalisten und Herausgeber überhaupt, die dabei nach dem Spionage-Gesetz angeklagt werden, das eigentlich im Sinne des Landesverrats den tatsächlichen Geheimnisträgern (Whistleblowern) gilt.
Auch wenn wir nur mit Termin in die Galerien kamen, haben wir uns unser jährliches kleines aber feines Gallery Weekend Rundgang Video nicht nehmen lassen. Du erinnerst dich sicher, letztes Jahr sind wir “auf der Suche nach geöffneten Galerien” noch durch die verlassene Auguststraße gewandert und konnten nur durch die Schaufenster filmen. Wir sind also trotz allem dankbar, dass es zumindest etwas besser wird…
Vielleicht hast Du davon gehört – vielleicht bist Du selbst betroffen: Über Künstler*innen und all jenen, die in der Künstlersozialversicherung versichert sind, schwebt derzeit das Damoklesschwert des Rauswurfs, wenn sie zu viele Nebeneinkünfte haben. „Zu viel“ ist allerdings relativ, denn dieses „zu viel“ reicht nicht, um davon zu leben. Nun haben wir aber eine Pandemie, […]
Dass die Pandemie einigen Menschen nicht nur das Leben nimmt, sondern ausgelöst durch die Maßnahmen auch drum herum viel Leid entsteht, ist unumstritten. Gerade die Kunst- und Theaterszene ist in hohem Maße von den Schließungen betroffen. Da ist es gut und wichtig, Solidarität mit den Menschen zu haben, die derzeit nicht arbeiten können und Einbußen […]
Während die Pandemie wie klebriger Teig an uns hängt, hat man den Eindruck, dass die Kunst irgendwie ihren Weg gefunden hat, damit umzugehen. Zumindest scheint es so. Hier und da hängen in der Stadt wieder Plakate, werden Ausstellungen angekündigt, KünstlerInnen werden interviewt, man schreibt wieder über Kunst, es gibt sogar einen neuen Hype – NFT’s, […]
Jeder Autor, jede Autorin hat mit Sicherheit irgendwo in einer Ablage einen angefangenen Roman zu liegen, der nicht fertig wird oder schon fertig ist, aber keinen Verlag findet. Ich weiß, wovon ich schreibe, denn auch bei mir gibt es diese berüchtigte Ablage. Als ich heute Morgen die verschiedenen Online Magazine durchgeschaut habe und dabei auf […]
Zwischen den Hackeschen Höfen mit den sanierten Jugendstilelementen und den wirklich völlig verkitschten Rosenhöfen befindet sich das Haus Schwarzenberg wie ein Gallisches Dorf. Eine spannende Mischung aus Reise in die Vergangenheit und quirligem Jetzt. Hier stellt sich die freie Kunst- und Kulturszene gegen die Kommerzialisierung – nicht nur was den Immobilienmarkt angeht, sondern auch den […]
Heute sind wir am Askanischen Platz, wo seit 2009 gegenüber von dem monumentalen Relikt des Anhalter Bahnhofs eine der größten Berliner Tageszeitungen sitzt: Der Tagesspiegel. Im Juni 2014 realisierte Jim Avignon im Innenhof des Redaktionsgebäudes ein riesiges Wandgemälde, dass immer für alle zugänglich ist. Wer den Gang hindurch in den Hof des Tagesspiegels flaniert, kommt […]
Heute startet die neue Kolumne von Andrè Lindhorst und wir sind überglücklich, ihn im Kunstleben Berlin Team willkommen zu heißen. 22 Jahre war André Lindhorst Direktor der Osnabrücker Kunsthalle sowie der städtischen Galerie. Darüberhinaus war er zuständig für die Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Osnabrück. Warum er jetzt in der Berliner Kunstszene mitmischt und […]
Ist es nicht faszinierend, wie schnell sich der Mensch arrangiert und das, was zunächst vielleicht noch Entsetzen hervorgerufen hat, schleichend als „normal“ akzeptiert? Seit über einem Jahr wütet Corona weltweit. Stand 15.03.2021 haben rund 119,8 Millionen Menschen ihr Leben verloren. Nur zum Vergleich: An Krebs sterben pro Jahr weltweit ungefähr 9-10 Millionen Menschen.
Whoohooo: Auf der unmittelbaren Bezirksgrenze von Prenzlauer Berg, Friedrichshain und Mitte – hinter uns befindet sich der Märchenbrunnen und der Mont Klamott im Volkspark Friedrichshain – ragt an einer Häuserwand das übergroße Mural ‘Attack Of The 50 Foot Socialite’ von Tristan Eaton.
Fortschritt ist etwas Wundervolles. Besser noch: Fortschritt kann etwas Wundervolles sein, denn nicht alles, was fortschrittlich daherkommt, dient dem Menschen oder der Gesellschaft…
Am vergangenen Samstag (13.03.2021) öffnetet das Museum Barberini die von uns lang ersehnte Ausstellung Rembrandts Orient. Die Schau war für Sommer 2020 in Potsdam geplant, wurde Pandemie-bedingt auf Frühjahr 2021 verschoben. Was für ein Genuss, nach so langer Zeit wieder ein Museum und solche eine wunderbare Ausstellung (dunkelgrüne Wände!) besuchen zu dürfen.