Valentina Murabito – La donna del mare
Valentina Murabito entführt bei 68projects by KORNFELD in eine faszinierende Welt, in der Mythologie, Natur und Fotografie auf außergewöhnliche Weise verschmelzen.
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Valentina Murabito entführt bei 68projects by KORNFELD in eine faszinierende Welt, in der Mythologie, Natur und Fotografie auf außergewöhnliche Weise verschmelzen.Valentina Murabito – La donna del mare
Die Ausstellung Traum[a]land lädt ein zu einer Reise in das Unterbewusste. Dem in der letzten Zeit oft inflationär gebrauchten Traumabegriff stellt die Ausstellung eine poetische Visualisierung des Ungesagten und oft Unsagbaren gegenüber. Die gezeigten Werke von Lara Azul, GODsDOGs, Thomas Klingenstein, Gerenot Richter, Cornelia Renz und Saralisa Volm nehmen die Besucher:innen mit in eine visuell faszinierende, surreale Welt zwischen Traum und Trauma. Traum[a]land führt durch eine multimediale Landschaft im Obergeschoss des Schloss Biesdorf – mit hängenden Skulpturen, hinterleuchteten Bannern, begehbaren Installationen, Videos, Malerei, Radierungen und Fotografien.
Lara Azul versteht sich selbst als mythologische Figur. Ihre Arbeiten sind von einer phantastischen und poetischen Bildsprache geprägt. In den märchenhaften und mythologisch inspirierten Installationen und Gemälden stellt sie einfühlsam die Frage, wie tabuisierte Erfahrungen ans Licht gebracht werden können und nimmt die Besucher: innen mit auf eine Entdeckungsreise ins Unaussprechliche.
In einer Palette lebhafter Farben entfalten sich die Werke von GODsDOGs als markanter Gegensatz zu Gerenot Richters monochromatischen Tiefdrucken. Sie bieten eine poetische Annäherung, entfalten jedoch ebenso Visionen von traumhaften und albtraumartigen Szenen und Installationen, welche die tiefgründigen psychologischen Zustände im Zuge der Konfrontation mit Traumata eindrucksvoll visualisieren.
Klingensteins großformatige Papierarbeiten, Mischtechniken und Pastelle haben eine atmosphärisch ausdrucksstarke Bildsprache von großer emotionaler Wirkung. Seine Arbeiten vereinen oft eine verführende Ästhetik mit Fragen nach Identität, Individualität, Spiritualität sowie Kultur und Geschichte.
Die großformatigen Werke von Cornelia Renz sind mit Pigment-Marker zwischen zwei Acrylglasscheiben gemalt. Ihr künstlerisches Werk verbindet grafische Zitate mit einer kontraststarken Farbigkeit. Die Arbeiten zeigen, wie leidvolle Erfahrungen einerseits kriegerisches Handeln hervorbringen und andererseits daraus auch eine neue, gestärkte Form der Eigenmacht und Selbstbestimmung entstehen kann.
Die eindrucksvollen Zeichnungen und Radierungen von Gerenot Richter (1926-1991) offenbaren einen tiefen Einblick in die Kriegstraumata, die er persönlich durchlebt hat. In seiner Serie “Nach dem Sturm” zeigt er in seinen fein gearbeiteten Darstellungen die Verwundung der Natur als Sinnbild des verworrenen inneren Dickichts und lädt die Betrachter:innen auf eine poetische Reise in die verborgenen Tiefen des Unbewussten ein.
Saralisa Volm setzt sich in ihrer Kunst mit Themen wie Traumafolgen, insbesondere in Form von Autoaggression, sowie mit den Versprechungen der Coaching-Kultur auseinander. In ihrem filmischen Schaffen beleuchtet sie darüber hinaus dunkle Aspekte der deutschen Geschichte, so in ihrem für die Filmfestspiele nominierten Film „Schweigend steht der Wald“, der während der Laufzeit der Ausstellung mehrmals gezeigt wird.
Fotografien in der Grafischen Sammlung des Stadtmuseum Berlin: Christof Zwiener
Gespräche mit Linde Bischof, Volker Henze, Walter Herzog, Wolfgang Leber und Ursula Strozynski
Für die Ausstellung hat die Künstlerin Sonya Schönberger im Rahmen ihres Videoarchivs Berliner Zimmer fünf Künstler*innen interviewt, deren künstlerischer Weg in der DDR begann und von denen sich Werke im Stadtmuseum Berlin und im Kunstarchiv Beeskow befinden. In den für das Berliner Zimmer typischen lebensgeschichtlichen Erzählungen legen die Gesprächspartner*innen den Fokus auf ihr Aufwachsen, ihren künstlerischen Werdegang, sowie die Erfahrungen während und nach der deutsch-deutschen Wiedervereinigung. Sie reflektieren ihr individuelles Erleben großer politischer Veränderungen, blicken zurück und beschreiben ihr jetziges Leben zwischen künstlerischem Schaffen und Alltag. In der Ausstellung sind neben den Video-Interviews ausgewählte Grafiken der beteiligten Künstler*innen sowie Fotografien von zu sehen. Sonya Schönberger fragt in ihrem Projekt nach den Schnittstellen beider Sammlungen und fügt diese in der Ausstellung im Schloss Biesdorf zusammen.
Das Berliner Zimmer ist ein langzeitlich angelegtes Videoarchiv. In diesem erzählen Berliner*innen von ihrem Leben in der Großstadt, ihren persönlichen Erinnerungen. Die Klammer ist die Stadt, in der sie leben. So entsteht seit 2018 ein digitales Archiv der Gegenwart, das hundert Jahre lang fortgeschrieben werden soll. Grafiken machen den größten Teil des im Kunstarchiv Beeskow/Museum Utopie und Alltag aufbewahrten Kunstbestandes aus, sie ermöglichen einen differenzierten Blick auf die Kunst und die Ankaufspolitik in der DDR. Die Grafische Sammlung des Stadtmuseum Berlins versteht sich als bildhaftes Gedächtnis Berlins, der Mark Brandenburg und Preußens vom 16. Jahrhundert an.
Beitragsbild: Wolfgang Leber(C)Berliner Zimmer, Stadtmuseum Berlin 2023
Ausstellung im Erdgeschoss:
Vernissage beider Ausstellungen am Sonntag, 25.02.2024, 18.00 Uhr im Schloss Biesdorf
Ausstellungen bis zum 12.05.2024
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