Sylvia Zirden befasst sich in ihren Bildern mit inneren und äußeren Zuständen: mit Emotionen, Wahrnehmungen, Erfahrungen, Situationen.
unterwegs besteht aus verwischten Fotos einer eisigen Winterlandschaft, die an den Zugreisenden auf der alten Transitstrecke in Brandenburg vorbeirauscht. Die Arbeit thematisiert die flüchtige Wahrnehmung, die Gefühle von Ungebundenheit, Unstetigkeit, Nicht-zu-Hause-Sein, fehlender Erdung, die mit dem Unterwegssein verbunden sind. Je näher die Landschaft an die Wahrnehmenden heranrückt, desto unschärfer und beziehungsloser erscheint sie. Während in der Ferne klarere Umrisse zu erkennen sind, verzerren sich die Bäume und Büsche, an denen der Zug unmittelbar vorbeirauscht, mit zunehmendem Tempo zu schraffurartigen Formen.
Die zweite Arbeit verwurzelt bildet einen Kontrapunkt dazu, indem sie Verwurzelung in Bildern von Baumpaaren und gruppen zunächst im ganz konkreten, radikalen Sinn abbildet. Näher betrachten lassen sich so auch die Beziehungen innerhalb der immobilen, unfreiwilligen Lebensgemeinschaften der eingewurzelten Bäume. Dabei drängen sich die Analogien zu menschlichen Beziehungen in den verschiedensten Konstellationen und Ausprägungen geradezu auf: als Nachbarn, Freunde, Konkurrenten, Geschwister, Familien, Paare oder auch Einzelgänger.
Vernissage: Fr., 24. Mai 2024, 18–22 Uhr
Finissage: Mi., 5. Juni 2024, 18–20 Uhr
Öffnungszeiten: Do.–Fr. 16–20 Uhr, Sa. + So. 14–18 Uhr