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TOO MUCH LOVE MAKES BAD PORN
15. Dezember 2018
Laut und überwältigend ziehen Kennet Lekkos Malereien die Aufmerksamkeit des Betrachters bedingungslos auf sich. Eine stark assoziative Bildwelt flankiert von scharfen Worten vor knalligem Hintergrund spiegeln die Prozesse und Funktionsweisen der heutigen Digitalisierung und Internet-Kultur samt ihrem Einfluss auf die Rezeption und die Wahrnehmung des Menschen in diesem Kontext wieder. Auf den ersten Blick wirken seine Arbeiten dabei überflach und scheinen ihrer eigenen Oberflächlichkeit zu genügen, öffnen sich aber im Detailblick thematisch dunkleren Seiten des gesellschaftlichen Seins. Aus der Perspektive eines jungen Geistes finden sich zwischen den überdeutlichen Konturen jene Ängste und Zweifel, die sich mit den Dynamiken einer ichbezogenen Generation auseinandersetzen. Mit dem Bewusstsein, selbst Teil der sogenannten Millennials zu sein, ist Lekkos Annäherung Kritik und Selbst-Kritik in Wechselwirkung.
Intensive Farben, an Cartoons erinnernde Figuren und fragmentierte Wörter, gemalt auf Textilien oder Leinwand verschleiern bewusst die Grenzen zwischen Hoch- und Unkultur, ohne dass Lekko hier eine Seite für sich wählt. Der hohe Wiedererkennungswert seiner Bildwelt sichert eine Verbindung des Betrachters zum Werk, lässt diesen aber im gleichen Moment über Inhalt und Ausdruck stolpern.