Ausstellungen, Kunst
Farbräume als Zeitzeugen – Alex Müllers Einzelausstellung in der Zitadelle Spandau
März
Mit einer beeindruckenden Mischung aus Malerei, Skulptur und Installation eröffnet Alex Müller (*1969, Düren) ihre erste institutionelle Einzelausstellung in Berlin. Das Zentrum für aktuelle Kunst – Zitadelle Spandau zeigt Werke aus rund zwanzig Jahren künstlerischer Produktion und präsentiert eine völlig neue Rauminstallation: „Von der Hand an die Wand“.
Die Installation basiert auf Briefen, die der Vater der Künstlerin nach seiner Flucht aus der DDR zwischen 1961 und 1971 von seiner Familie erhielt. Diese privaten Nachrichten werden in Müllers Werk zu Zeitdokumenten, die die enge Verflechtung von Familiengeschichte und politischer Realität erfahrbar machen. Die Ausstellung greift so tief in das kollektive Gedächtnis ein und macht die deutsch-deutsche Vergangenheit auf künstlerische Weise erlebbar.
Müllers Arbeiten zeichnen sich durch einen experimentellen Umgang mit Materialien aus – sie nutzt unkonventionelle Substanzen wie Blaumohn, Rotwein oder Espresso und hinterfragt mit ihren Werken tradierte künstlerische Darstellungsformen. In ihren Installationen entsteht ein Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Bild und Objekt, zwischen Realität und Fiktion.
Die Ausstellung lädt Besucher dazu ein, diese komplexen Verflechtungen selbst zu erkunden und sich mit der Macht der Erinnerung in der Kunst auseinanderzusetzen. Ein Muss für alle, die sich für zeitgenössische Kunst und ihre Verbindung zur Geschichte interessieren.
Programm Eröffnung: Begrüßung durch Dr. Carola Brückner, Bezirksstadträtin für Kultur, Einführung von Dr. Ralf Hartmann, Kulturamt Spandau
Beitragsbild: Alex Müller, Der wiedergutmache Engel, 2024, Abb.: Courtesy the artist & Haverkampf Leistenschneider, Berlin © Jens Ziehe
Alex Müller – Einzelausstellung
1.2.2025 – 30.4.2025
