SCULPTURE Festival im Georg Kolbe Museum

SCULPTURE Festival Kolbe-Museum-SCF

Das SCULPTURE Festival widmet sich dem Aspekt des Skulpturalen in den zeitbasierten Künsten Choreografie und Musik. Am 5. September startet die Veranstaltungsreihe mit einem fulminanten Auftakt: Carolin Brandl (Konzeption und Kuration Choreografie) und Hanno Leichtmann (Kuration Musik) konnten für die Eröffnung des Festivals Sasha Waltz, das Institut für Feinmotorik, Robyn Schulkowsky, Kat Válastur, Grischa Lichtenberger und Scott Jennings gewinnen. Kuratorisch spannt SCULPTURE somit einen Bogen von international renommierten bis hin zu ganz jungen künstlerischen Positionen. Der Verkauf startet heute, am 14. August, um 15 Uhr und ist aufgrund der aktuellen Hygienebedingungen streng limitiert, siehe unten.

Die Künstler*innen sind beim SCULPTURE Festival eingeladen, den Skulpturbegriff neu zu interpretieren:
Wie kann eine zeitgenössische Tanzskulptur aussehen, wie eine Klangskulptur? Anhand von choreografischen und musikalischen Arbeiten präsentiert das Festival mögliche Antworten auf diese Fragen und untersucht zugleich, wie sich das Verständnis von Skulptur im Zug der Zeit verändert hat. Im experimentellen Rahmen werden choreografischen Positionen klangkünstlerische und musikalische gegenübergestellt.
Als „temporary sculptures“ parallel „ausgestellt“ animieren die unterschiedlichen künstlerischen Statements dazu, inhaltliche und formale Querbezüge herzustellen – zwischen den einzelnen Positionen ebenso, wie zwischen den zeitbasierten Künsten Choreografie und Musik und der Bildhauerei. Das SCULPTURE Festival steht im Dialog mit der Ausstellung „Der absolute Tanz“, die von Januar bis Mai 2021 im Georg Kolbe Museum gezeigt wird. Über Kolbes intensive Auseinandersetzung mit dem Tanz und seinen Protagonist*innen der 1920er-Jahre hinaus bietet die Architektur seines einstigen Atelierensembles einen idealen Resonanzraum für die Inszenierungen, welche mitunter exklusiv für das Festival entwickelt wurden und zu interdisziplinären Denkweisen in der zeitgenössischen Kunst anregen möchten.

Begegnungen der Auftaktveranstaltung

Die deutsche Choreografin, Tänzerin und Opernregisseurin Sasha Waltz entwirft für die Auftaktveranstaltung eine choreografische Arbeit mit drei Tänzer*innen und dem Titel „Skulptur 1“. Ihre Arbeit trifft auf die Klangkünstler des Instituts für Feinmotorik, die für ihr Hörstück „Die 50 Skulpturen des Instituts für Feinmotorik“ mit dem Karl-Sczuka-Preis ausgezeichnet wurden und im Rahmen von SCULPTURE mit acht präparierten Plattenspielern arbeiten.

Die amerikanische Perkussionistin Robyn Schulkowsky greift auf Marcel Duchamps „Sculpture Musicale“ zurück. Die Choreografin Kat Válastur, die unter anderem bereits „The marginal sculptures of Newtopia“ in einem von Olafur Eliasson initiierten Forschungsprojekt erarbeitete, wird speziell für SCULPTURE eine raumgreifende Arbeit für das frühere Bildhaueratelier Kolbes konzipieren, in der sie Zeitlichkeit und Materialität reflektiert.

Der deutsche Elektronikmusiker und Produzent Grischa Lichtenberger entwickelt, inspiriert durch die spärlichen Sounds der Kompositionen des frühen „Ausdruckstanzes“, eine Arbeit mit klingenden Objekten, gemeinsam mit dem Choreografen und Tänzer Scott Jennings, einem langjährigen Mitglied der Pina Bausch Company.

Mit seinen vielschichtigen künstlerischen Ansätzen möchte das Festival Freunde von Choreografie, Sound und bildender Kunst im großen Skulpturengarten des Georg Kolbe Museums zusammenbringen.

Das Georg Kolbe Museum als Resonanzraum

Der Bildhauer Georg Kolbe bezeichnete sich selbst als begeisterten Anhänger der Tanzkunst. Sein ehemaliges Atelier- und Wohnensemble aus den späten 1920er-Jahren, heute Zuhause des Georg Kolbe Museums, präsentiert sich in seiner modern-sachlichen Formensprache nicht nur als ideale Spielstätte für das Festival, sondern besticht auch durch inhaltliche Bezüge. Fasziniert vom Körper in bewegter Konzentration, waren hier häufig Tänzer*innen zu Gast, die Kolbe als Idealmodelle galten. Unter anderem arbeitete er mit Vaclav Nijinsky, Charlotte Bara und Gret Palucca. Im Außenbereich, durch die deckenhohen Fenster des Ateliersaals sichtbar, befinden sich Tanzskulpturen Kolbes aus Bronze, sowie sein prägnanter „Tänzerinnenbrunnen“.

Zusätzliche Informationen und Ausblick

Ursprünglich war die Eröffnungsveranstaltung des SCULPTURE Festivals bereits für den Frühling 2020 – den Beginn der Corona-Zeit – geplant. Nun findet sie im konzentrierten Rahmen mit wenigen Zuschauer*innen statt. Zum Schutz von Besucher*innen und Mitarbeiter*innen werden entsprechend der geltenden Richtlinien des Landes Berlin umfassende Hygiene- und Schutzmaßnahmen getroffen.

Im Anschluss an das Programm wird es ein Sommerfest geben, an dem bei freiem Eintritt auch all jene teilhaben können, die keine der limitierten Karten mehr bekommen haben. Zudem wird Anfang kommenden Jahres ein umfangreicher Katalog zu Festival und Ausstellung publiziert, eine Online-Dokumentation der Veranstaltungsreihe ist ebenfalls in Planung.

Die Vorbereitungen für die Fortführung der SCULPTURE Festivalreihe laufen bereits. Die nächsten Ausgaben sind für Januar und Mai 2021 angesetzt.

Die Ausstellung, „Der absolute Tanz. Tänzerinnen der Weimarer Republik“ im Georg Kolbe Museum wird vom 22. Januar bis 24. Mai gezeigt.

PROGRAMM (5. September, 2020, 19:00)
Sasha Waltz
Institut für Feinmotorik
Kat Válastur
Robyn Schulkowsky
Scott Jennings
Grischa Lichtenberger
Carolin Brandl: Konzeption und Kuration Choreografie
Hanno Leichtmann: Kuration Musik

Karten für die Auftaktveranstaltung sind nur online bei dem Ticketanbieter eventbrite erhältlich. Der Verkauf startet am 14. August um 15 Uhr und ist aufgrund der aktuellen Hygienebedingungen streng limitiert.

Gefördert durch die Spartenoffene Förderung der Senatsverwaltung für Kultur und Europa.

Datum: 5.09.2020 – 6.09.2020

Georg Kolbe Museum

Veröffentlicht am: 14.08.2020 | Kategorie: Ausstellungen,

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