Akim Monet Side by Side Gallery präsentiert in Kooperation mit Ralph Jentsch, Direktor des George Grosz Nachlass, eine Auswahl von 60 Fotografien von George Grosz aus dem Jahre 1932.

Bekannt ist der Maler und Zeichner Grosz. Der DADA-Marschall, der Moralist und zornige Beobachter, dessen Beobachtungsmanie nichts entgeht und der in messerhartem Strich die Gefahren und Probleme seiner Zeit festhält, wie kein anderer. Weniger bekannt ist der Fotograf George Grosz, der 1932 bei seiner ersten Überfahrt nach Amerika zur Kamera greift und an nur wenigen Tagen an die 200 vielschichtige Fotos schießt.

Speziell für diese Reise zu einem Lehrauftrag in Amerika, hatte Grosz kurz vor der Abfahrt in Berlin seine erste Kamera überhaupt erworben. Mit ihr beginnt er schon während der Überfahrt auf dem Ozeanriesen – mit dem vielsagenden Namen „New York“ – zu fotografieren. Er wählt reduzierte Motive mit klarer Betonung der Bildachsen. Hinter dem Sucher der objektiv aufzeichnenden Kamera wird für ihn die Wahl des Ausschnitts zum faszinierenden gestalterischen Moment.

Grundsätzlich anders sind die Fotografien, die nach seiner Ankunft entstehen. In New York dominiert nicht strenge Statik sondern dynamische Bewegung die Aufnahmen. In Schnellschussaufnahmen vom fahrenden Doppeldeckerbus aus, oder Fotosequenzen von bewegten Subjekten hält Grosz die ihn faszinierende, rastlose Metropole fest, als wolle er mit diesen Bildfolgen die Kinematik nachahmen. Zufälliges und Ausschnitthaftes treten an die Stelle von kompositioneller Ausgewogenheit. Das ganze pulsierende Leben in New York mit den Augen eines Künstlers gesehen.
1932 Rare Photographs by George Grosz
15. Januar – 19. März 2016
Side by Side Gallery Berlin
Potsdamer Strasse 81b
10785 Berlin