„Anonyme Zeichnerinnen 2024“: Kunst ohne Namen, Wert ohne Markt

ANONYME ZEICHNER*INNEN

Wie bewerten wir Kunst, wenn Namen, Herkunft und Marktwert keine Rolle spielen? Die Ausstellung „Anonyme Zeichnerinnen 2024“ im Kunstraum Kreuzberg/Bethanien stellt genau diese Fragen in den Fokus. Rund 1000 Zeichnungen von 1000 Künstlerinnen aus aller Welt werden anonym präsentiert und für einen symbolischen Einheitspreis von 250 Euro angeboten. Erst durch den Verkauf einer Arbeit wird die Anonymität aufgehoben, und der Name der Künstlerin tritt an die Stelle der Zeichnung – ein spannendes Spiel mit Erwartungen, Wert und Identität.

Das Konzept hinter der Ausstellung hinterfragt die Mechanismen des Kunstmarkts und regt dazu an, Kunst jenseits von Prestige und Status wahrzunehmen. Was bleibt, wenn nur die Zeichnung selbst zählt? Die Leerstelle, die nach einem Verkauf entsteht, wird zum Zeugnis einer einzigartigen Transformation – von der Anonymität hin zur sichtbaren Individualität.

Mit ihrem offenen Aufruf und der bewussten Loslösung von biografischen Angaben erschafft die Ausstellung ein Hierarchien-freies Gesamtkunstwerk, das uns die Frage stellt: Was ist Kunst wirklich wert?

In der Ausstellung ANONYME ZEICHNERINNEN 2024 im Kunstraum Kreuzberg werden rund 1000 internationale Zeichnungen von 1000 Künstlerinnen präsentiert. Die Arbeiten werden ohne Namensnennung ausgestellt und zu einem symbolischen Einheitspreis von 250 Euro pro Blatt zum Verkauf angeboten. Die Anonymität der Zeichnerinnen kann nur durch einen Verkauf aufgehoben werden: Zeichnungen werden direkt nach einem Verkauf von der Ausstellungswand genommen. Die zurückbleibende Leerstelle wird mit dem vollständigen Namen und dem Herkunftsort der Künstlerin gekennzeichnet. Der festgesetzte Einheitspreis versteht sich nicht als realer Marktpreis, sondern fungiert als konzeptueller Platzhalter für jede auf dem Kunstmarkt erdenkliche Verkaufssumme.

Wie wird das eigene Urteil beeinflusst, wenn man nichts über die Namen und die Herkunft der Urheber*innen weiß? Wie entwickelt man selbst eine Definition von Wert, wenn die Preise einheitlich sind? Wo ist die Grenze zwischen Kunst und Nicht-Kunst?

Der Ausstellung geht ein INTERNATIONALER AUFRUF ZUR TEILNAHME voraus. Es gibt darin keine inhaltlichen Vorgaben. Die einzige Bedingung ist, dass die Zeichnungen nicht größer als A3 sind. Biografische Angaben der Teilnehmer*innen werden nicht erfragt und spielen bei der Auswahl für die Ausstellung keine Rolle. Die Auswahl der Arbeiten wird anhand anonymisierter Bilddateien getroffen.

ANONYME ZEICHNERINNEN ist Konzeptkunst und Ausstellungsprojekt in einem: Die Arbeiten der beteiligten Künstlerinnen werden Teil eines kollektiven Gesamtkunstwerks ohne Hierarchien.

ANONYME ZEICHNER*INNEN

16.11. 2024 – 12.01.2025

Kunstraum Kreuzberg Bethanien

Veröffentlicht am: 11.12.2024 | Kategorie: Ausstellungen, Kunst, Top 3,

2 Meinungen zu “„Anonyme Zeichnerinnen 2024“: Kunst ohne Namen, Wert ohne Markt

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