Drei bildhauerisch-malende Entdecker:innen – Eva Walker, Claudia Vogel, Dirk Rausch – laden mit „recent works II“ in der Saarländischen Galerie nach Berlin ein. Sie loten dort das fließende Spielfeld zwischen Malerei, Druckgrafik und Zeichnung aus: durch serielle Prozesse, Materialverspieltheit und grenzenlose Neugier. Wie klingt ein Alltag aus Fragmenten digitaler Rezeption? Wie strahlt Farbe, wenn sie in feinen Schichten Licht einfängt? Und was passiert, wenn Grafik und Aquarell sich im Siebdruck begegnen? Eine Ausstellung, die zwingt, genauer hinzusehen – seriell, sensibel und überraschend.
Die Ausstellung rückt drei zeitgenössische Positionen an der Schnittstelle von Malerei, Druckgrafik und Zeichnung in den Fokus. Eva Walker, Claudia Vogel und Dirk Rausch betonen in ihrer künstlerischen Praxis das serielle und prozessorientierte Arbeiten ebenso wie das Experimentieren mit Materialien und Techniken. Nach einer ersten gemeinsamen Präsentation im Saarbrücker Kulturzentrum am Eurobahnhof im Jahr 2024 (KuBa Insights Vol I – WALKER/VOGEL/RAUSCH) folgt nun die Ausstellung in der Saarländischen Galerie mit neuen Arbeiten.
Alle drei Künstler*innen verbindet ein bewusst forschender, materialbezogener Zugang zur Bildentwicklung. Ihre Werke entstehen durch das Experimentieren mit Schichten, Strukturen und Überlagerungen. Das Spektrum reicht dabei von malerischen Setzungen über komplexe druckgrafische Verfahren bis hin zu Zeichnungen und Aquarellen.
Ein zentrales Moment der Ausstellung ist das serielle Arbeiten, das alle drei künstlerischen Positionen prägt. Dabei geht es nicht um Reproduktion, sondern um das serielle Denken als künstlerisches Prinzip. Jede Arbeit ist ein Unikat, bei dem die Grenze zwischen Druckgrafik, Zeichnung und Malerei immer wieder neu ausgelotet wird.
Eva Walker (1981 geboren in Heidelberg) untersucht in Druck und Zeichnung, wie wir Bilder wahrnehmen und wie wir Fragmente dieser Bilder in einem ständigen Rezeptionsprozess weitertragen. Für ihre neue Serie transcript notiert sie täglich eine Form, die wie eine Essenz auf die tägliche Rezeption digitaler Bilder und Texte folgt. So entsteht ein Formarchiv, das Grundlage für die Entwicklung ihrer Zeichnungen und Druckgrafiken ist. Walkers Arbeiten zeichnen sich durch eine starke haptische Präsenz aus. Sie studierte in Halle (Burg Giebichenstein) und Leipzig (HGB), wo sie als Meisterschülerin von Annette Schröter abschloss. Seit 2021 lehrt Walker an der HBKSaar in Saarbrücken.
Claudia Vogel (1975 geboren in Bernburg/Saale) arbeitet mit feinen, oft minimalistisch anmutenden Farbflächen auf Leinwand. Ihre Malerei konzentriert sich auf das Zusammenspiel von Farbe, Licht, Transparenz und Struktur. Dabei spielt der Entstehungsprozess eine zentrale Rolle: In wiederholten Schichtungen, Reduktionen und Übermalungen entstehen visuelle Rhythmen, die das Bild nicht als Endprodukt, sondern als offenen Prozess begreifen. Vogel studierte Freie Kunst an der HBKsaar bei Sigurd Rompza und war Gaststudentin an der Kunstakademie Düsseldorf bei Helmut Federle.
Dirk Rausch (1975 geboren in Baumholder) entwickelt seine Werke primär aus der Verbindung zwischen Aquarell und Druckgrafik heraus, insbesondere aus dem Siebdruck, den er an der HBKsaar unterrichtet. In seinen Arbeiten verbindet er serielle grafische Verfahren mit malerischen Eingriffen. Der Bildraum entsteht als Ergebnis eines bewussten Spiels mit Wiederholung, Abweichung und Verdichtung. Rausch studierte bei Bodo Baumgarten und Sigurd Rompza an der HBKsaar, wurde 2003 zum Meisterschüler ernannt und ist heute unter anderem im Vorstand des Deutschen Werkbunds Saar aktiv.
Eva Walker, Claudia Vogel, Dirk Rausch – „recent works II“
18. Juni – 2. August 2025