Die Saarländische Galerie zeigt in Kooperation mit Ostbelgien vom 21. November bis zum 20. Dezember Arbeiten von Céline Vahsen, die zum ersten Mal in Deutschland zu sehen sind. Die Künstlerin beschreibt ihr Werk und die Ausstellung „Echoes“ so: „Meine Arbeit zeichnet sich durch eine tiefgreifende visuelle Präsenz aus – die Verbindung von ästhetischem Empfinden und plastischem Gleichgewicht. Die Kunstwerke fordern den Betrachter auf, eine unmittelbare emotionale Beziehung einzugehen, indem sie durch ihre zentrifugale Dynamik den Blick einfangen. Die Bilder, die ohne erkennbaren Mittelpunkt auskommen, schaffen ein Gefühl der ständigen Bewegung, wobei Textur, Tonalität und Licht symbiotisch miteinander verschmelzen. Die Kompositionen und Farben bieten sich an, mit großer Einfachheit gesehen und erfasst zu werden, während sie gleichzeitig feinste Details, Sensibilität und Multidimensionalität offenbaren.
Von Hand gewebte, natürlich gefärbte Fäden türmen sich rhythmisch auf. Die Farben strahlen und entfalten sich in der Leinwand Oberfläche. Diese ineinander verwobenen Farbtöne, anstelle aufgetragener Farbschichten, bilden die Essenz meiner Arbeit. Chromatische, flimmernde und verschwommene Eindrücke können entstehen, die dennoch bildhafte und malerische Darstellungen erschaffen. Diese Kompositionen aus gewebten Bändern, die wie Zeitfragmente angeordnet sind, formen ein visuelles und abstraktes Bild. Auf Rahmen gespannt, lassen die Stoffe die Farben vibrieren und verwandeln sich in Gemälde ähnlicher Werke – ‚des tableaux’“.
Echoes: Die Galerie ist voll von Echos und Reflexionen – eine tiefgründige, rein visuelle Erkundung von Wiederholung und Resonanz.
Jeder Raum bietet eine einzigartige Erfahrung und betont den Dialog und die Reaktionen zwischen den ausgestellten Werken.
Die Emotionen, die von den Werken im ersten Raum ausgehen, hallen im gesamten Raum wider und vermitteln ein Gefühl der Verbundenheit. Jedes Werk scheint Teil eines zusammenhängenden Gesprächs zu sein, eines subtilen Austauschs, der Synergien schafft.
Betritt man den nächsten Raum, ändert sich die Atmosphäre. Die Werke treten in ein Wechselspiel der Kontinuität. Die Echos fügen eine weitere Facette hinzu und deuten an, dass die Kompositionen aus einer Spannung zwischen Zufall und Ordnung entstehen. Die aleatorischen, instrumentellen, zeitlichen und materiellen Bedingungen, unter denen diese Elemente unweigerlich zusammenwirken, werden hervorgehoben. Das Medium Textil mit seinen formalen und konzeptuellen Möglichkeiten gewinnt an Präsenz.“
Biografie
Céline Vahsen ist bildende Künstlerin, sie lebt und arbeitet in Brüssel, Belgien.
Nach ihrem Studium in Brüssel, Luzern und Hamburg erlangte Céline Vahsen 2013 ihren Master-Abschluss im Textilbereich an der ENSAV La Cambre in Brüssel.
Unter anderem war sie Artist-in-Residence bei WIELS – Contemporary Art Centre, der Boghossian Foundation, iMAL – Art Center for Digital Cultures & Technology, Fondation CAB in Brüssel sowie im Frans Masereel Centrum in Kasterlee, Belgien. Sie nahm außerdem an der Académie des Savoir-Faire der Fondation d’entreprise Hermès in Paris, Frankreich, teil.
Im Jahr 2025 wird sie am Thread Artist Residency in Sinthian, Tambacounda, Senegal, als Teil der Josef und Anni Albers Foundation teilnehmen und in der Cité Internationale des Arts in Paris, Frankreich, arbeiten.
Ihre Arbeiten wurden international ausgestellt, unter anderem im 21st Century Museum of Contemporary Art in Kanazawa, Japan, im New York Textile Month in New York, USA, im Marres – House for Contemporary Culture in Maastricht, Niederlande, im E.A. Shared Space in Tiflis, Georgien, im IKOB Museum of Contemporary Art in Eupen, Belgien, im Le Delta in Namur, Belgien und in Brüssel, darunter die Centrale for Contemporary Art, Pilar, Ccinq und Plagiarama.
Céline Vahsen – Echoes
21.11.2024 – 20.12.2024
Saarländische Galerie