Der 1965 geborene Künstler durchstreift Städte wie Berlin, London oder Barcelona als Flaneur, fotografiert seine Eindrücke, um sie dann “wie ein menschlicher Kopierer” abzuzeichnen. Er findet in diesem fast meditativen Prozess Schönheit in sozialen Zuständen, die in unserer Gesellschaft immer mehr zum Gegenstand von Hass werden: dem Sensiblen, Gefährdeten, Traumatisierten, Prekären. Brandenburg interessieren hierbei die Momente, in denen innere und äußere Zustände ineinander übergehen, in denen der Mensch mit seiner Kostümierung, seiner Kleidung oder seiner Behausung verschmilzt. Dabei sind ihm die formalen und konzeptionellen Aspekte der Zeichnung, die grundsätzliche Auseinandersetzung mit Repräsentation bedeutsamer als die Motive selbst: „Die Leere hinter den Abbildern, das durchscheinende Weiß ist wichtig.” Hirnsturm II ist ein visueller Essay, der Zeichnungen aus über 25 Jahren mit jüngeren Arbeiten wie der Videoinstallation Camouflage Pullover (2018) verbindet. Zusätzlich werden eigens für die Ausstellung im PalaisPopulaire zahlreiche neue Arbeiten entstehen.