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Poröse Stadt – Grenzgänge des Urbanen im Kunstraum Kreuzberg.

29. August 2020 - 25. Oktober 2020

Eine Ausstellung von Caroline Adler & Eylem Sengezer

Poröse Stadt — Grenzgänge des Urbanen eröffnet einen Blick auf das Bewohnen von Stadt als poröses und prekäres Beziehungsgeflecht, das immer wieder neu verhandelt werden muss. Die Ausstellung versucht, die (unsichtbaren) Grenzziehungen und Machtverhältnisse im städtischen Raum, aber auch die kreativen Möglichkeiten ihrer Umdeutung und Aneignung sichtbar zu machen. Gerade durch die Einblendung dieser Machtverhältnisse innerhalb städtischer Verwertungsprozesse wird die Verwicklung und Verdichtung unterschiedlicher Regime der Marginalisierung für bestimmte Körper und Erinnerungen in denselben Räumen einer Stadt deutlich. Die Auseinandersetzung mit der Stadt wird somit zu einer Auseinandersetzung mit der gelebten Erfahrung im Stadtraum, den sozialen Formen, die bestimmte Architekturen (v)er(un)möglichen, als auch der ‘wohnenden Gesellschaft’ als sozialer Architektur selbst.
Die Arbeiten gehen unter anderem der Frage nach, wie und wo sich ein solidarisches ‘Recht auf Stadt’ jenseits funktionaler Logiken artikuliert. Neben der Auseinandersetzung mit dem öffentlichen Raum thematisiert die Ausstellung das ‘Wohnen’ nicht als Rückzug ins Private, sondern als von jeher politisches Verhältnis: in der kritischen Auseinandersetzung mit der Internationalen Bauausstellung (IBA) der 80er Jahre und den widerständigen Strategien von Migrant*innen im Kampf um lebenswertes Wohnen in Kreuzberg bis hin zur kreativen Selbstorganisation von Mieter*innen im Märkischen Viertel der 70er Jahre.
Das Stadtbild Berlin ist auch ein Raum der Imagination, in das sich verschiedene gesellschaftliche Selbstverständnisse und -entwürfe eingeschrieben haben: von der ideologischen Rezeption alter und neuer Architektur im Anschluss an die Baukunst der 60er Jahre bis hin zu zeitgenössischen dystopisch-unternehmerischen Entwürfen der ‘Stadt von morgen’, geprägt von einer Logik der Exklusivität und des Ausschlusses.
Eine dekoloniale Auseinandersetzung mit dem historischen Berlin als ‘poröser Stadt’ erfolgt gegen eine monumentale Erinnerungskultur, die sich in Denkmälern oder machtvollen Überschreibungen im öffentlichen Raum manifestiert. Zeichnungen, Fotografien und Videoarbeiten nehmen persönliches und kollektives Erinnern als Emanzipation von hegemonialer Stadtgeschichte in den Blick: sei es an der Siegessäule im Berliner Tiergarten, an Schauplätzen ehemaliger NS-Zwangsarbeitslager oder auf dem Alten St. Matthäus Friedhof.

Gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds und der Senatsverwaltung für Kultur und Europa: Fonds für Kommunale Galerien und dem Fonds für Ausstellungsvergütungen für Bildende Künstlerinnen und Künstler.

Details

Beginn:
29. August 2020
Ende:
25. Oktober 2020
Veranstaltungskategorie:
Eintritt: -

Veröffentlicht am: 04.08.2020 |

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