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Vernissage: GHOSTS OF PLACE

26. Januar 2018 - 27. Januar 2018

Berlin. Fast drei Jahrzehnte teilte ein monströses Bauwerk die Metropole: die Berliner Mauer, Bestandteil und Symbol des Kalten Krieges. Anfang der 1980er Jahre kam der Fotograf Michael Hughes, geboren und aufgewachsen in London, nach Berlin-Kreuzberg. Die Mauer war mittlerweile, zumindest für die Westberliner, alltäglich geworden. Doch auf den ehemaligen Geschichtsstudenten mit dem fotografischen Blick übte der „antifaschistische Schutzwall“ eine eigentümliche Faszination aus. Hughes zog es mit seiner Kamera immer wieder an die Stellen, an denen die Mauer eine Szene begrenzte, den Blick auf das Dahinter verwehrte, und hielt dieses Ambiente in eindrücklichen Schwarz-Weiß-Bildern fest.

Jahrzehnte nach dem Mauerfall kehrte Michael Hughes an genau diese Orte zurück und fotografierte sie – diesmal in Farbe – erneut. Er verwendete meist dasselbe Objektiv, wählte bis auf den Millimeter die gleiche Perspektive, um doch ein ganz anderes Stadtbild einzufangen. Noch heute verbindet man Berlin weltweit mit der brutalen Grenzanlage, die – ein in der Geschichte einmaliger Vorgang – inmitten der Stadt errichtet wurde. Doch davon ist inzwischen fast nichts mehr zu sehen: auf dem einstigen Todesstreifen herrscht normales Großstadttreiben oder die Natur hat ihn zurückerobert.

Je mehr Zeit vergeht, desto schwieriger wird es, zu erkennen wo die Mauer stand, geschweige denn die Absurdität dieses Bauwerks zu begreifen. Dieser Gedanke brachte Hughes auf die Idee seiner „Photo-Synthesis“, der Verschmelzung seiner beiden Fotoserien. Umgesetzt hat er sie nun in dem dokumentarisch-künstlerischen Projekt „GHOSTS OF PLACE“. Hughes vereinigt zwei Zeitebenen eines Ortes in einem Bild. Das Ergebnis ist verblüffend, faszinierend und rätselhaft: ein Berlin mit und ohne Mauer zugleich. Zur surrealen Magie der Collagen trägt auch die Synthese von Schwarz-Weiß- und Farbfotografie bei. Michael Hughes gelingt es mit „GHOSTS OF PLACE“ den Genius Loci, die Atmosphäre des Grotesken dieser besonderen Orte für den Betrachter spürbar zu machen.

Über den Künstler:
Michael Hughes, geboren und aufgewachsen in London. Nach dem Studium der Geschichte an der Universität London Anfang der 1970er Jahre entdeckt Hughes die Fotografie für sich – zuerst als Hobby, dann als erzählerischen Ersatz für den Roman, den er immer noch schreiben will. 1983 Umzug nach Berlin. Arbeit als Bildjournalist für verschiedene Zeitschriften und Magazine (u.a. Stern, Wochenpost). Es folgen Buchveröffentlichungen: „Schöne Autowelt“, Neue Gesellschaft für bildende Kunst (Hrsg.), Berlin 1992; „Souvenirs“, FiveFootSix, London 2008; „Inside Kreuzberg“, Berlin Story Verlag, Berlin 2013, sowie diverse Gruppen- und Einzelausstellungen in London, Glasgow und verschiedenen deutschen Städten. Michael Hughes ist verheiratet und lebt in Berlin.

Details

Beginn:
26. Januar 2018
Ende:
27. Januar 2018
Veranstaltungskategorie:
Eintritt: 0,0 €

Angebote:

Eintritt frei


Veranstaltungsort

bob – boxoffberlin
Zimmerstr. 11
Berlin, 10969 Deutschland
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Veröffentlicht am: 16.01.2018 |

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