Marianne Werefkin Preis 2015: Frauenpower in der Galerie Haus am Kleistpark

Die Ausstellung zum Marianne Werefkin Preis 2015, der vom Verein der Berliner Künstlerinnen 1867 e. V. ausgelobt wird, zeigt Arbeiten von Isa Melsheimer, Ina Bierstedt und Hanna Hennenkemper. Die Künstlerinnen wurden von einer fünfköpfigen Jury unter dem Vorsitz von Dr. Stefanie Heckmann (Berlinische Galerie) nominiert.

Isa Melsheimer

… schafft verschachtelte, treppen-und trogförmige architektonische Skulpturen und Elemente. In ihrer klaren rechteckigen und quadratischen Formgebung stehen sie für sich. Sie können aber auch Pflanzen, Wasser und anderen Alltagsdingen eine Herberge sein.

Isa-Melsheimer
Isa Melsheimer – 2011, Gouache auf Papier, 40 × 30 cm

 

Ina Bierstedt

…malt Raum- und Landschaftsarchitekturen unserer Zeit. Aus dichten Texturen, die sie schichtweise aus Farbverläufen, Mischtechniken und gestischen Pinselschraffuren aufbaut, entstehen Orte, die uns vertraut aber auch fern sind.

Ina-Bierstedt
Ina-Bierstedt – Stürzender Baum, 2011, Acryl und Öl auf Leinwand, 140 × 110 cm

 

Hanna Hennenkemper

… spielt mit Plastikwelten. Sie zeichnet ihre Motive mit Bunt- und Aquarellstiften. Dabei entstehen Dinge, die uns an Schwimmwesten, bunte Kraken und Urzeittiere erinnern. Strandgut oder Forschungsobjekte? Das entscheidet der Betrachter.

Hanna-Hennenkemper
Hanna Hennenkemper – Hanna Hennenkemper – Tage danach, 2014, Bunt- und Aquarellstifte auf Papier, 110 × 176 cm

 

Der Marianne Werefkin Preis für Isa Melsheimer

Der Marianne Werefkin Preis des Vereins der Berliner Künstlerinnen 1867 e. V. geht in diesem Jahr an Isa Melsheimer. Die Verleihung der mit 5.000 Euro dotierten Auszeichnung findet am 25. Juni 2015 im Rahmen der Ausstellungseröffnung unter der Schirmherrschaft der Kunstsammlerin Ulla Pietzsch im Haus am Kleistpark statt.

Die Ausstellung stellt nicht nur die Preisträgerin Isa Melsheimer (* 1968) mit ihren umfassenden Raumerkundungen aus naturnahen und architektonisch modellhaften Inszenierungen vor. Sie zeigt auch aktuelle Ausschnitte aus dem Schaffen von zwei weiteren Nominierten, der Malerin Ina Bierstedt (* 1965) und der Zeichnerin und Graphikerin Hanna Hennenkemper (* 1974).

Isa Melsheimer ist eine behutsame und poetische Geschichtenerzählerin. Ihre Arbeiten bauen auf gründlichen Recherchen zur Architektur- und Stadtgeschichte auf, beziehen sich gleichermaßen aber auch auf Literatur und Film. In ihrem Kosmos ist alles mit allem verwoben. Sie befasst sich mit konkreten Bauten der Moderne und der Postmoderne, interessiert sich für Formen und Konstruktionsweisen, zum Beispiel von Beton-Architektur, fragt aber immer auch nach den Ideen, die dahinter stehen“, schreibt die Jury – vorsitzende, Dr. Stefanie Heckmann (Berlinische Galerie) in ihrem Statement zur Juryentscheidung.

Ohne Pathos und doch von eigentümlicher Melancholie zeigt sich die höchst differenzierte Malerei von Ina Bierstedt mit ihren Reflexionen zu Natur, Architektur, Raum und Erinnerung – poetische Versatzstücke mit ganz eigenem Zauber. Ganz von dieser Welt und mit zielgerichteter Präzision detailgenau fragend zu Papier gebracht oder in andere Sphären überführt, präsentieren sich die alltäglichen Objekte, die Hanna Hennenkemper mit Akribie und detailfreudiger Leidenschaft zeichnet, druckt oder in überlagernden Schichten durchdringt.

Der Marianne Werefkin Preis wurde 1990 erstmalig vergeben und ist die erste Auszeichnung im deutschsprachigen Raum, die ausschließlich Künstlerinnen vorbehalten ist. Seine Vergabe unterliegt qualitativen künstlerischen Kriterien. Mitglied der Jury 2015 waren Susanne Ahner, Dr. Katrin Arrieta, Barbara Esch Marowski, Dr. Stefanie Heckmann (Vorsitz) und Ulrike Kremeier. Zur Ausstellung erscheint eine Begleitpublikation mit einem Grußwort von Ute von Hardenberg (Vorsitzende des VdBK 1867 e.V), Barbara Esch Marowski (Galerieleiterin Haus am Kleistpark) und Texten von Bettina Carl, Stefanie Heckmann, Birgit Möckel, Luise F. Pusch und Julia Voss zusammen mit Niklas Maak.

Ausstellung zum Marianne Werefkin Preis 2015

26.6.2015 – 9.8.2015, Di bis So 11–18h, Eintritt frei
Grunewaldstraße 6–7, 10823 Berlin-Schöneberg

Haus am Kleistpark

 

Veröffentlicht am: 02.07.2015 | Kategorie: Ausstellungen, Kunst, | Tag: Haus am Kleistpark,

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