TASCHEN: Unter dem Kimono. Hokusais sämtliche Erotika in einem fesselnden Band

TASCHEN: Unter dem Kimono. Hokusais sämtliche Erotika in einem fesselnden Band

Im Schatten von Wellen und Pfirsichblüten offenbart sich eine andere Seite von Hokusai: Hokusai. Shunga führt dich direkt in die verborgene Sinnenwelt der Edo‑Stadt. Hier verschmelzen schamlose Lust und spielerischer Witz, zärtliche Blicke und ausgelassene Begegnungen – von Dienstmädchen über Kurtisanen bis zu zwei berüchtigten Kraken. Mehr als ein Kunstband, ist dieses Werk ein Fest der Lust und ein Zeugnis dafür, wie tief und lebendig Erotik im Alltag war.

In seinen als shunga oder „Frühlingsbilder“ bekannten Erotika verband Katsushika Hokusai, Japans berühmtester Künstler, schamlose Sinnlichkeit und spielerischen Humor zu wollüstigen Szenen in verschiedensten Konstellationen. Entdecken Sie seinen Beitrag zu einem Genre, das die Zensur umging und in der lebendigen urbanen Kultur der Edo-Zeit gedieh.

Sie glauben, Sie kennen Hokusai? Dann haben Sie sich womöglich getäuscht. Lange vor der Großen Welle wandte der große Meister seine Hand und seinen Blick weitaus intimeren Szenen zu. Dienstmädchen oder Ehefrauen, Kurtisanen, Liebhaber oder neugierige Zaungäste – und ja, zwei berüchtigt-verspielte Kraken: Hokusais shunga – wörtlich „Frühlingsbilder“ – sind frech, fröhlich und oft zum Brüllen komisch.
Dieses umfassende Portfolio vereint acht komplette Bücher und Holzschnittserien aus den Jahren 1786 bis 1823 in einem Band. Viele der begleitenden Erzählungen wurden vom Künstler selbst verfasst. In dieser Mischung aus Bild und Text quellen die Seiten über vor ungehemmter Anatomie, verschmitztem Voyeurismus, zärtlichem Austausch und einer überraschend egalitären Einstellung zur Lust beider Geschlechter.

Anders als im prüden Europa des 19. Jahrhunderts war Sexualität im Japan der Edo-Zeit (1615–1868) als natürlicher Teil des Lebens akzeptiert. Weil shunga zwar offiziell verboten, in der Praxis aber geduldet waren, umschifften viele namhafte Künstler die Zensur und gaben sich dem Genre – wenn auch unter Pseudonymen – mit Begeisterung hin. Die „Frühlingsbilder“ wurden geschaffen, um zu unterhalten oder zu erregen, und dienten sogar als Glücksbringer: Samurai trugen sie als Talismane bei sich, wenn sie in die Schlacht zogen. Technische Neuerungen, die sich zu Hokusais Lebzeiten im Druckgewerbe vollzogen, ermöglichten satte Farben und bis ins Feinste wiedergegebene Details. Der Inhalt aber blieb wunderbar menschlich – voller riskanter Rendezvous, gestohlener Momente und Szenen ehelicher (oder außerehelicher) Glückseligkeit.

Mit neuen Aufnahmen dieser seltenen Werke, einer ausführlichen Einleitung und erklärenden Essays gewährt diese Retrospektive Einblick in einen weniger bekannten, aber unendlich fantasievollen Erzählstrang aus Hokusais über siebzigjährigem Schaffen – vielleicht ein Beweis dafür, dass auch große Meister ihre heimlichen Freuden haben.

Der Autor
Andreas Marks studierte ostasiatische Kunstgeschichte an der Universität Bonn und wurde an der Universität Leiden mit einer Dissertation in Japanologie zu Schauspielerdrucken des 18. Jahrhunderts promoviert. Von 2008 bis 2013 war Marks Direktor und Chefkurator des Clark Center for Japanese Art im kalifornischen Hanford. Seit 2013 ist er Mary Griggs Burke Curator of Japanese and Korean Art sowie Direktor des Clark Center for Japanese Art am Minneapolis Institute of Art.

ADULTS ONLY

Hokusai. Shunga

Andreas Marks
Hardcover im Schuber, 698 Seiten
€ 100
ISBN 978-3-8365-xxxx-x
Multilingual edition – English, French, German

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