In ihrer Ausstellung „Call of the Void“ in der janinebeangallery entführt Andrea Damp vom 30. April bis 28. Juni 2025 in eine Welt zwischen Abstraktion und Erinnerung. Die Künstlerin, geboren 1977 auf Rügen, verbindet in ihren Werken narrative Elemente ihrer Kindheit mit der abstrakten Perspektive ihres Studiums an der Berliner Universität der Künste. Durch einen langsamen, schichtweisen Malprozess mit wässrigen Acrylfarben und feiner Ölmalerei entstehen Bilder, die sowohl emotional als auch ästhetisch fesseln. Die Ausstellung ist Teil des Gallery Weekend Berlin und bietet Kunstinteressierten die Möglichkeit, Damps einzigartige Werke zu erleben.
Andrea Damp, geboren 1977 auf der Insel Rügen, bringt in ihrer Kunst die Vielschichtigkeit ihrer Herkunft und Ausbildung zum Ausdruck. Ihr Heimatdorf, gegründet im frühen 19. Jahrhundert, liegt in einer Region voller historischer Bedeutung, die bereits Künstler wie Caspar David Friedrich inspirierte. Schon in ihrer Kindheit zeigte sich Damps Talent für die Malerei, gefördert durch ihren Dorfschullehrer und später durch einen Künstler der Kunsthochschule Berlin Weißensee.
Ihre künstlerische Entwicklung führte sie zur Berliner Universität der Künste, wo sie unter Prof. Hans-Jürgen Diehl studierte, einem Vertreter des kritischen Realismus, der später abstrakte, nicht erzählerische Malerei verfolgte. Diese beiden Einflüsse – die erzählerische Prägung ihrer Kindheit und die abstrakte Sichtweise ihrer Studienzeit – sind bis heute die Säulen ihres Werkes und verleihen ihrer Malerei einen einzigartigen ästhetischen Reiz.
Die Werke von Andrea Damp entstehen in einem langsamen, zeitintensiven Prozess, bei dem sie Schritt für Schritt und Schicht für Schicht wässrige Lösungen von Acrylfarben auf die Leinwand aufträgt. Verschiedene Konsistenzen der Farben interagieren miteinander, und nach jedem Trocknungsschritt wird das Ergebnis geprüft. Es erfolgt ein ständiger Dialog mit der Kunstgeschichte, wobei Kompositions- und Farblehre eine wichtige Rolle spielen. Die Einflüsse reichen von Jackson Pollocks gestischen Kraftakten bis zu den Werken der CoBrA-Künstlervereinigung. Doch während Damps Arbeiten auf den ersten Blick wenig mit den heroischen Werken der „Post War“ Ära gemein haben, entwickeln sie in ihrem Entstehungsprozess eine eigene abstrakte Qualität.
Andrea Damp verlässt den historischen Pfad, um spielerisch und staunend ihre Werke mit Gegenständlichkeit anzureichern. Über Jahre hat sie einen Bildfundus angelegt, aus dem sie die gegenständlichen Elemente ihrer Bilder schöpft. In einer Welt, die von Bildern überflutet wird, nutzt sie diese Fülle, um einen Atlas zu schaffen, der Vorschläge und Antworten auf komplexe Fragestellungen bereithält. Figuren und Gegenstände werden durch Überblendung und Einarbeitung in die Malerei eingefügt, was zu einem Veränderungsprozess führt. Wenn ein Motiv gefunden wird, das mit der Untermalung einen harmonischen Kosmos bildet, wird es in feinster Ölmalerei in die Komposition integriert. Kleine Details können ein Bild vollständig transformieren und eine erzählerische Welt voller Ausdruck und Emotionalität schaffen. Dabei verweben sich das künstlerische Vorgehen und die Biografie von Andrea Damp auf einzigartige Weise, sodass ein Schatten ihrer persönlichen Geschichte über jedem Werk liegt.
Datum: 30.04.2025 – 28.06.2025