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Ausstellung: Karol Broniatowski – IM MOMENT

29. Juni 2018 - 5. November 2018

Das künstlerische Schaffen des Bildhauers Karol Broniatowski (*1945, Łódź) kreist um
die figürliche Plastik. Ausgehend vom künstlerischen Material liegt sein Interesse auf
dem Prozessualen, der Haptik und dem Erleben von Skulptur. Aussagen lässt er bewusst
offen – nichts ist für ihn abgeschlossen.
Die Ausstellung »IM MOMENT« zeigt aktuelle Bronzeskulpturen und großformatige
Gouachen. Werkgruppen zu klassischen Bildhauerthemen wie »Kontrapost« und
»Wappenträgerin« beginnen mit einem spontanen Moment, werden weiter bearbeitet
und in verschiedene Situationen geführt. Im bildhauerischen Wegnehmen, Beschneiden
und Abtrennen manifestiert sich Broniatowskis prozessuales Denken. Die äußere
Gestalt löst er sukzessive auf, um die innere Aussage zu schärfen, die immer klarer
erfahrbar wird, je weiter sich die Figur von ihrer Ausgangsform entfernt. Der imaginäre
Übergang von Innen nach Außen ist es, was Broniatowski in seiner künstlerischen
Arbeit interessiert.
Auch die Gouachen kann man in diesem Sinne als bildhauerische Arbeiten lesen. Als
Monotypien ausgeführt, versteht Broniatowski sie als hinterlassene Momente von
Skulpturen, als Bildhauerei auf Papier. Plastiken aus Ton verwendet Broniatowski als
Werkzeuge, die im Abdruckverfahren schnell und präzise auf Papier gebracht werden.
Auch hier ist der Prozess das Entscheidende für den Künstler.

Karol Broniatowski studierte 1964-1970 Bildhauerei an der Akademie der Bildenden
Künste in Warschau. Mit seiner Abschlussarbeit »Zeitungspapierfiguren«, einer Gruppe
lebensgroßer schreitender Figuren aus Pappmaché, erregte er erste Aufmerksamkeit
und wurde 1972 als Vertreter Polens zur 26. Biennale in Venedig eingeladen.
Nationale und internationale Ausstellungen und Auslandsaufenthalte machten ihn zu
einem der wichtigsten polnischen Bildhauer seiner Zeit.
Als Stipendiat des DAAD bezog Broniatowski 1976 ein Atelier in den heutigen Räumen
des Kunsthaus Dahlem. Dort nahm er den Zyklus »Big Man« auf, den er im gleichen
Jahr im Neuen Berliner Kunstverein zeigte. Es folgten konzeptuelle, handlungsbasierte
Arbeiten, wie 1978 die Weiterführung der »Big Man«-Serie und die Vorführung der
Zahlen 1 bis 93 als Morsealphabet, entsprechend der Anzahl der Einzelfiguren innerhalb
der Skulpturengruppe. Ferner beschäftigte Broniatowski sich mit der Idee einer
auf- und abbaubaren Skulptur, die den bildhauerischen Prozess in einem Werk verdeutlichen
soll. Sie markierte 1981 den Beginn seiner Arbeit in Bronze, der als Hauptwerke
die »Gruppe 93« oder die großen »Schreitenden« angehören. Auch im öffentlichen
Raum realisierte Broniatowski mehrfach skulpturale Arbeiten unter anderem
1991 das »Mahnmal für deportierte Juden Berlins« am S-Bahnhof Grunewald und 1996
»Fuß von Bendern« für die LGT Bank in Liechtenstein.

Details

Beginn:
29. Juni 2018
Ende:
5. November 2018
Eintritt: -

Veranstaltungsort

Kunsthaus Dahlem
Käuzchenstieg 12
Berlin, 14195 Deutschland
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Veröffentlicht am: 04.07.2018 |

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