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FASAHAT – WEIL ES UNSERE GESCHICHTE IST
23. Juli 2020 - 6. September 2020

Das Qasr Al-Mshatta-Relief, eine der Attraktionen des Pergamonmuseums, steht zwischen Möbeln einer Erstaufnahmeeinrichtung am Rande Berlins. Am Ishtartor hängen rote Plastikteller. Welche Geschichten werden hier erzählt, die sonst unerwähnt bleiben?
Während in Museen historische Artefakte von Menschen und ihrer Gegenwart isoliert bleiben, werden in Unterkünften Menschen von ihrer Geschichte getrennt. In dieser Ausstellung schaffen die Künstler*innen von FASAHAT einen Zwischenort in der Galerie im Turm, an dem sie mit hybriden
Monumenten einen Brückenschlag zwischen Vergangenheit und heutigen Lebensrealitäten ermöglichen.
Fasahat bezeichnet im Arabischen leere Räume, aber auch Spaziergänge, die Hoffnung geben. In dem von Nahed Mansour initiierten Community Art Projekt bauten Bewohner*innen des Refugiums „An der Havel“ einen Teil der Unterkunft in ein Museum um. Dafür entwarfen sie zusammen mit
weiteren Künstler*innen mit und ohne Fluchterfahrung eigene Monumente und Räume. Sie beziehen sich auf mehrere Besuche im Pergamonmuseum und auf jene Artefakte, zu denen die Teilnehmer*innen aufgrund ihrer Herkunft eine enge Verbindung haben. In selbstgestalteten Monumenten
und Räumen sind diese mit den Architekturen und Lebensrealitäten der Unterkunft verwoben und bilden fortan Anlass zu Begegnung und kulturellen Bildung.
In diesem Sommer wird FASAHAT fortgesetzt und eine neue Ausstellung eröffnen – die Galerie im Turm wird als dritter Raum erprobt, der jenseits von musealen Institutionen und Unterkünften die Möglichkeit zu neuen Nachbarschaften, Bedeutungen und Formen der Geschichtsschreibung gibt.
Eingeladen von Jorinde Splettstößer