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The Art of Renewal

28. Juni 2025 - 30. August 2025

Persons Projects freut sich, die Sommerausstellung The Art of Renewal anzukündigen, die
Arbeiten der drei Künstler:innen der Helsinki School – Nanna Hänninen, Ilkka Halso und
Sandra Kantanen – vereint. Ihre konzeptuelle Herangehensweise an fotografiebasierte
Arbeiten beschäftigt sich seit über zwei Jahrzehnten intensiv mit ökologischen
Fragestellungen. Durch ihre einzigartigen Interventionen versuchen die Künstler:innen,
der Natur symbolisch das zurückzugeben, was durch den Klimawandel, menschliche
Vernachlässigung und das Vordringen urbaner Räume verloren gegangen ist. Durch die
Veränderung realer Landschaftsbilder lenken sie die Aufmerksamkeit auf drängende
Umweltprobleme und verwischen dabei die Grenze zwischen der Realität und Imagination.
Ihre Arbeiten nutzen paradoxe Situationen, um die Realität der Umweltzerstörung zu
verdeutlichen – karge Landschaften, die mit Farbe durchtränkt sind, Natur, die künstlich in
schützenden Strukturen erhalten wird, und ungezähmte städtische Wiesen, die in surreale
Landschaften verwandelt werden.
Nanna Hänninen konzentriert sich auf Umweltthemen, die globale Gemeinschaften
betreffen, insbesondere auf die globale Erwärmung. In ihrer Serie Painted Desert reist
sie um die Welt und wählt Orte aus, die besonders stark von Dürre betroffen sind. Die für
die Ausstellung ausgewählten Arbeiten entstanden während ihrer Studien im Joshua
Tree Nationalpark, im Monument Valley und im Saguaro-Nationalpark in Arizona. Durch
die Dokumentation dieser natürlichen Umgebungen reflektiert sie über unser Verhältnis
zur Landschaft und Natur. Ihr Prozess beginnt mit schwarz-weißen Fotografien, die die
drastischen Auswirkungen des Klimawandels auf Wüstenlandschaften festhalten. Durch
das Beizen der Abzüge sowie ihre malerischen Eingriffe verwandelt sie die Originalbilder
und schafft eine zutiefst persönliche Antwort auf eine kollektive Realität. Es sind diese
malerischen Eingriffe, die wieder Leben und Farbe in die von Dürre geplagten Wüsten
einhauchen. Ihre Fotografien zeigen die Zerbrechlichkeit dieser gefährdeten Umgebungen
wider, in denen der menschliche Einfluss immer weiter ansteigt.
Ilkka Halso entwirft in seiner Serie Museum of Nature (2000) eine Vielzahl von Arbeiten,
die eine dystopische Zukunft erforschen, in der die Natur aufgrund der rücksichtslosen
Ausbeutung durch die Menschheit verschwunden ist. Diese Arbeiten sollen das
Bewusstsein für die unumkehrbaren Umweltveränderungen schärfen, die auf unser eigenes
Handeln zurückzuführen sind. Die verspielten Szenerien – wie in Rollercoaster (2004) oder
Theatre I (2003) – treffen den Betrachter mit einem ironischen Unterton. Die erschöpfte
Natur erscheint entweder als kostbares Erbe, das unter strengster Aufsicht erhalten werden
muss, oder als bloßes Mittel zur Unterhaltung. Kritisch und zugleich prophetisch erinnern
die Bilder an frühe Science-Fiction-Visionen, in denen Natur nicht mehr existiert. Durch die Kombination von Landschaftsfotografien mit computergenerierten 3D-Modellen schafft
Halso Szenen, die pessimistische, hochgradig künstliche Atmosphäre vermitteln und Natur
als begrenzte Ressource zeigen, die bis zur Erschöpfung ausgebeutet werden kann.
Sandra Kantanen lässt sich von der chinesischen Landschaftsmalerei inspirieren, indem
sie idealisierte, surreale Landschaften, die am besten als „Mindscapes“ beschrieben
werden können, schafft. Als sie entdeckte, dass viele der heiligen Berge aus traditionellen
chinesischen Malereien durch Umweltverschmutzung und Tourismus zerstört wurden,
begab sie sich auf eine ästhetische Reise, um die Vorstellung von dem, was eine Kultur als
ideal ansieht, zu hinterfragen. Ihre Fotografien verwenden subtiles, diffuses Licht, um Orte
zu erfassen, die von Umweltveränderungen betroffen sind. Kantanen kombiniert Fotografie
mit digitalen Techniken und schafft so Werke, die das sorgfältig komponierte Chaos aus
Farben, Verzerrungen, Unschärfen und Pinselstrichen in perfektem Gleichgewicht halten.
Indem sie Pixel so streckt, dass sie wie tropfende Farbe wirken, führt sie Pinselstriche ein,
die mit den darunter liegenden Bildern kontrastieren und neue, traumartige Landschaften
entstehen lassen. In diesen idyllischen Szenen verschwimmt die Grenze zwischen Realität
und künstlerischer Schöpfung. In ihrer Meadows Serie widmet sie sich verlassenen Flächen
in und um kleine brandenburgische Städte. Hier konnte sich die Natur ungestört entfalten –
ähnlich wie zur Zeit der deutschen Impressionisten, die diese Wiesen als Inspirationsquelle
nutzten. Kantanens normative Eingriffe in ihre Fotografien erinnern uns daran, was die
Natur noch sein könnte – durch die Erinnerung an das, was sie einst war.

Details

Beginn:
28. Juni 2025
Ende:
30. August 2025
Veranstaltungskategorie:
Eintritt: -

Angebote:

Eröffnung: Samstag, 28. Juni 2025, 14 - 18 Uhr


Veranstaltungsort

Persons Projects
Lindenstrasse 35
Berlin, 10969
+ Google Karte

Veröffentlicht am: 27.05.2025 |

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