Entdecke die faszinierende Welt von Günter Haese: Seine filigranen Skulpturen aus Uhrmachermaterialien wie Messingdraht und Spiralfedern ziehen Kunstliebhaber weltweit in ihren Bann. Seine Werke, die bereits im Museum of Modern Art in New York ausgestellt wurden, reagieren sensibel auf kleinste Luftbewegungen und scheinen förmlich zu atmen. Nun hast du die seltene Gelegenheit, eine Vielzahl dieser einzigartigen Skulpturen in unserer Galerie in der Niebuhrstraße zu erleben. Sei dabei und lass dich von der Leichtigkeit und Poesie von Haeses Kunst verzaubern.
Der deutsche Bildhauer Günter Haese (1924–2016) war bereits seit einiger Zeit künstlerisch aktiv, bevor ihm ein raketenhafter Durchbruch gelang. Im Winter 1960/61 zerlegte er eine Uhr und entdeckte in ihrem Inneren einen für ihn neuen, faszinierenden Werkstoff. Ab 1962 nutzte er diese Uhrmachermaterialien – zarte Metallplättchen, -teile und -drähte, fragile Sprungfedern – für seine Skulpturen. Äußerst sorgfältig fügte und lötete er zarte Türme, Kugeln, Würfel und andere fantastische Gebilde zusammen. Obgleich von Haese selbst nicht als kinetisches Werk gedacht, reagieren die Arbeiten sensibel auf äußere Einflüsse. Schon ein leichter Hauch versetzt sie in dezente Schwingungen.
Seine Wahl der Materialien ist nicht nur ein absolutes Alleinstellungsmerkmal, Haeses Werk traf einen Nerv. Auf seine erste Ausstellung im Museum Ulm folgten noch im selben Jahr 1964 die Einladung zur Teilnahme an der documenta III in Kassel und der Sprung nach Amerika: eine Einzelausstellung im Museum of Modern Art (MoMA) in New York, das auch direkt einige Werke für die eigene Sammlung ankaufte. Weitere Stationen auf seinem außergewöhnlichen Weg durch die wichtigsten Ausstellungen der Welt waren die Biennale in Venedig und São Paulo, die Weltausstellung in Montreal, Kanada, mehrere Auftritte bei der Triennale in Fellbach sowie die Teilnahme an der 20. Ausstellung der Metallbildner Japans und zahlreiche weitere Präsentationen in namhaften nationalen und internationalen Museen. Seit 1965 vertrat ihn die Marlborough Gallery. Dem Wandel des Kunstmarktes in den 80er Jahren hin zur massenhaften Produktion von Kunstwerken in großen Studios konnte und wollte Haese nicht folgen. Er arbeitete allein an seinen Skulpturen und erschuf bis zu seinem Tod ein Œuvre von schätzungsweise 400 bis 500 Arbeiten. Er erhielt zahlreiche Preise und eine Ehrenprofessur des Landes Schleswig-Holstein.
Selten wurden so viele Skulpturen von Günter Haese versammelt wie in unserer Ausstellung. Wir begrüßen dich herzlich zur Eröffnung am Freitag, den 14. März 2025, in unseren Räumen in der Niebuhrstraße sowie während unserer Sonderöffnungszeiten zum Charlottenwalk am Samstag, den 15. März 2025.
Beitragsbild: Günter Haese, Santos, 1987, brass and phosphor bronze, 39.5 x 19.5 x 12 cm
GÜNTER HAESE
15.03.–25.04.2025
Eröffnung Freitag, 14.03.2025, 18–21 Uhr
Charlottenwalk Samstag, 15.03.2025, 12–18 Uhr