nineties berlin: Die 90er-Jahre Ausstellung

nineties berlin versetzt Besucher/-innen zurück in das Berlin der 90er- Jahre und lässt sie den Mythos „Berlin“ auf einzigartige Weise erleben…

Geschichte entdecken

Das Interesse an Berlin und seiner Geschichte ist ungebrochen – nineties berlin gibt Einblicke in ein Kapitel der jungen Geschichte: die Zeit direkt nach der Überwindung der deutsch-deutschen Teilung. Die
Ausstellung eignet sich aufgrund der abwechslungsreichen Gestaltung und der unterschiedlichen, vertiefenden Informationsebenen perfekt für Menschen mit unterschiedlichen Vorkenntnissen. Der exklusiv für nineties berlin entwickelte Guide Bot macht auf dem eigenen Smartphone zahlreiche Informationstexte und historische Bilder zugänglich und ist ein integraler Bestandteil des Ausstellungskonzepts.

Berlin entdecken

Die Ausstellung zeigt das Jahrzehnt nach dem Fall der Mauer, in dem Berliner/-innen und Menschen aus der ganzen Welt neue Freiräume nutzten, sich eine einzigartige Clubkultur entwickelte und sich das Leben in der einst geteilten Stadt rasant veränderte. Besucher/-innen tauchen in das turbulente Stadtleben ein und erfahren, wie sich Berlin zu dem entwickelte, was es heute ist: eine pulsierende Partystadt, das Zentrum der deutschen Politik, eine Metropole der Kreativität.

Multimedial entdecken

nineties berlin nutzt zahlreiche multimediale Installationen, um Besucher/-innen ein eindrückliches Ausstellungserlebnis zu bieten und ihnen die einmalige Geschichte der 90er-Jahre in Berlin zu vermitteln: Eine 286 m2 große Leinwand, 14 Stelen mit Zeitzeug/-innen-Interviews und vieles mehr sind exklusiv für nineties berlin entwickelt worden und ergänzen die Installationen sowie die klassisch musealen Informationstexte.

Quirin Graf Adelmann von Adelmannsfelden, Geschäftsführer nineties berlin (Geschäftsführer DDR Museum):

„Die Fragen, was nach der Wende in Berlin passierte und wie sich der Alltag räumlich sowie persönlich komplett neu orientierte, wurden noch nie auf die Art und Weise, wie sie nineties berlin betrachtet, beantwortet. Mit der Alten Münze bot sich die Gelegenheit, diese Geschichte mit modernen Ausstellungstechniken zu erzählen.“

Der Guide Bot

Der exklusiv für nineties berlin entwickelte und kostenlose Guide Bot ist eine vertiefende Informationsebene auf dem eigenen Smartphone. Er macht zusätzlich zur Ausstellung und den Installationen über 200 Informationstexte auf Deutsch und Englisch sowie Bilder zugänglich. So ist es Besucher/-innen möglich, selbst Schwerpunkte zu setzen und die Ausstellung eigenständig zu entdecken. Sie können ihre Handys verwenden und selbstständig entscheiden, welche Inhalte sie interessieren und wie detailliert sie in einzelne Themenbereiche eintauchen möchten.

In jedem Raum finden Besucher/-innen Zahlen an den Wänden und Installationen. Mit dem kostenfreien WLAN können sie über die Webseite www.nineties.berlin/bot auf den Bot zugreifen und die entsprechende Nummer eingeben. Wie in einem automatischen Chat erhalten sie eine Antwort auf ihr Smartphone und erfahren auf diese Weise mehr über die Ausstellungsinhalte.

So erwarten sie im Raum „Fear the Wall“ kurze Biografien und Portraits der Opfer der Berliner Mauer. Bei „Berlin Heads“ lernen Besucher/- innen die Protagonist/-innen der 90er und im Labyrinth „Lost Berlin“ die Berliner Club-Szene näher kennen.

Ausstellungsaufbau

Raum 1: „Heartbeat of Berlin“ (12 m2)

Der dunkle Eingangstunnel erinnert an einen langen Clubeingang und stimmt Besucher/-innen auf nineties berlin ein. Die tiefen Bässe sind nicht nur zu hören, sondern auch zu spüren. Sie stehen symbolisch für den Herzschlag Berlins und wecken eindrücklich ihre Neugier auf die Ausstellung.

Raum 2: „Berlin Island“ (410 m2)

Der Film zieht Besucher/- innen in das Thema der 90er-Jahre in Berlin hinein. Größer, lauter und überwältigender als erwartet sind sie mitten im Geschehen. Sie finden sich in der Nacht des Mauerfalls wieder, bestaunen den verhüllten Reichstag und erleben im nächsten Moment die Loveparade. Originale Foto- und Videoaufnahmen sowie der Soundtrack zum Jahrzehnt laden Besucher/-innen dazu ein, auf Entdeckungsreise auf dem Modell der „geteilten Insel“ Berlin zu gehen, Grenzen zu überschreiten und Neues zu erleben. Dort finden Besucher/-innen auch Fotos, die die DDRGrenztruppen 1988/89 von der Berliner Mauer anfertigten.

Raum 3: „Berlin Heads“ (207 m2)

Mit dem Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 entstanden in der vormals geteilten Stadt Freiräume, die Menschen aus Ost, West und der ganzen Welt nutzten. 14 Interviews mit Zeitzeug/-innen (mehr in Planung) erwarten Besucher/-innen auf überlebensgroßen Video-Stelen. Sie alle kommen persönlich zu Wort und leihen nineties berlin ein besonderes historisches Objekt, um ihre Geschichten zu verbildlichen. Die integrierten Soundduschen ermöglichen es, sich frei zwischen den verschiedenen Protagonist/-innen zu bewegen. Jeder Film ist in verschiedene Themen unterteilt. So können Besucher/-innen individuell entscheiden, welche thematischen Schwerpunkte sie setzen möchten.

Raum 4: „Feel the Wall“ (325 m2)

Besucher/-innen können originale Mauerteile erklimmen, auf ihnen Fotos machen und das Bauwerk der Trennung unmittelbar erleben. Sie erfahren, wie es zum Mauerbau kam, was mit der Mauer nach 1989 passierte und warum sie heutzutage in Berlin kaum noch Mauerteile im Stadtbild finden.

Raum 5: „Fear the Wall“ (60 m2)

Zwischen 1961 und 1989 starben an der Berliner Mauer 140 Menschen. Doch die Zahl allein sagt wenig. Jedes Opfer bekommt an der Mauer des Gedenkens seinen Namen und die durch die Staatsmacht der DDR
gewaltsam ausgelöschte Biografie zurück. Nicht alle Mauertoten fanden ihr Ende im Kugelhagel der Maschinenpistolen. Viele ertranken in den Grenzgewässern, andere stürzten in den Tod. Doch in jedem Fall stand
dahinter die unmittelbare Drohung, die in den Gewehrläufen der Kalaschnikows lag. Die Waffen stehen in unserer Installation als Symbol für die Unmenschlichkeit der Mauer.

Dr. Stefan Wolle, der Kurator des Raums „Fear the Wall“: „Die Kalaschnikow ist das gegebene Symbol für die Mauer. Trotz gewisser Lockerungen im Alltag war die DDR gezwungen, die Menschen am Weglaufen zu hindern. Sperren waren nur effektiv, wenn der Versuch, sie zu überwinden, mit der Drohung verbunden war, erschossen zu werden.“

Raum 6: „Lost Berlin“ (162 m2)

Die Zentren der Berliner Underground- und Techno-Bewegung sind im Labyrinth versteckt und stehen sinnbildlich für eine inzwischen weltweit bekannte Berliner Musik- und Clubkultur.

Ein besonderes Highlight: Aus der Vogelperspektive kann die bauliche Entwicklung der unmittelbaren Umgebung und des Kiezes in den 90ern, 2000ern und heute auf digitalen Karten betrachtet werden. Besucher/- innen sehen im Zeitraffer, wie Berlin stetig zu einer europäischen Metropole heranwuchs. Am Ende des von den Künstlern Stefan Schilling und Gustav Sonntag gestalteten Labyrinths wartet in einem verspiegelten Raum eine interaktive Sound-Maschine mit allen Hymnen der Loveparade und lässt Besucher/-innen selbst zum DJ werden.

„Shop the Nineties“ (130 m2)

Grelles Neon, grinsende Smileys, wummernder Techno – Die 90er-Jahre in Berlin waren bunt, frei und einzigartig. Wer die eigenen Erinnerungen auffrischen will, findet bei „Shop the Nineties“ unzählige Ikonen und
Symbole dieses besonderen Jahrzehnts. Manche sind bekannt, manche werden überraschen. Über den Köpfen der Besucher/-innen schwebt ein besonderer Drachenkopf, der gleichzeitig das letzte Exponat von nineties berlin ist. Der originale, einst feuerspeiende Drachenkopf begleitete die international gefeierte deutsche Band Rammstein auf ihrer „Sehnsucht“-Tour 1997 durch die ganze Welt.

nineties berlin: Die 90er-Jahre Ausstellung

04. August 2018 bis 28. Februar 2020

Datum: 24.07.2019 – 29.02.2020

Alte Münze Berlin

Veröffentlicht am: 19.08.2019 | Kategorie: Ausstellungen,

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