Eine persönliche NFT-Reise von Romy Campe. NFTs für den traditionellen Kunstmarkt. Eigentlich bin ich klassische Künstlerin, male und zeichne also auf Leinwand, Holz oder Papier. Doch seit einiger Zeit fesselt mich das Thema NFT so sehr, dass ich gerade an meiner ersten NFT Collection arbeite: ROMS.
Warum tue ich das und was sind eigentlich NFTs?
Die Abkürzung NFT (Non-Fungible Token) steht für ein nicht-austauschbares Objekt. Im Internet bezeichnet das Kürzel ein einzigartiges, digitales Kennzeichen (vielleicht auch als Echtheitszertifikat zu verstehen). Besonders ist, dass man dieses Kennzeichen weder ersetzen noch kopieren kann, da es dezentral, also auf mehreren Servern, in den sogenannten Blockchains gespeichert wird und somit auch für Hacker nicht angreifbar ist.
NFTs werden genutzt, um digitale Dateien oder Kunstwerke zu markieren. Aber auch um Verträge zu sichern (z. B. im Finanzsektor – DeFi) oder um reale Gegenstände, wie Luxusgüter – Uhren, Taschen oder Kunst zu zertifizieren und digital handelbar zu machen. Wichtig bei einem NFT ist die Exklusivität, die man kauft. Im Prinzip erwirbt man einen exklusiven Eintrag auf der jeweiligen Blockchain, der an das jeweilige Produkt geknüpft ist.
Das wird sich auch in anderen Bereichen durchsetzen, sodass NFTs bald überall in unserem Leben eine Rolle spielen werden. Ob wir nun Konzert- oder Fußball-Tickets kaufen, die durch NFTs kontrolliert ausgegeben werden und somit nicht mehr auf dem Schwarzmarkt gehandelt werden können, ob es Teilnehmerzertifikate (POAP) sind, die wir automatisch erhalten oder Verträge aller Art, die in Zukunft sicher und dauerhaft in der Blockchain gespeichert werden und damit ggf. sogar Notare abkömmlich machen.
Für Kunstschaffende und Teilnehmende des Kunstbetriebs, wie Galerien, Museen ect., bieten NFTs eine neue Möglichkeit, Kunst sichtbar zu machen, mit ihr zu handeln sowie neue Märkte zu erschließen.
NFT Hype vs Chancen für den klassischen Kunstmarkt
NFTs haben in manchen Kreisen einen regelrechten Hype ausgelöst, der damit einhergeht, dass unvorstellbare Summen für kleine digitale Bildchen gezahlt werden. Davon möchte ich mich gern hier abgrenzen und erläutern, welche Kunst-NFT Bereiche es bisher gibt.
NFTs können sein:
- Statussymbole
Meist computergenerierte Profilbilder (siehe Beispiel Bored Ape Yacht Club unten*) - Digitale Kunst
Rein digitale erzeugte Kunst (siehe Beispiel Beeple unten**) - Verbriefte Kunst
Reales Kunstwerk, wie Gemälde/Skulptur, welches digitalisiert wird und als NFT digital handelbar gemacht wird. - Digitale (Kunst-)Zwillinge
Reales Kunstwerk, welches sich von seinem digitalen Zwilling unterscheidet, z. B. durch eine Animation.
Klassischer Kunstmarkt
Wesentlich für Künstler*innen wird sein, dass auch der klassische Kunstmarkt mit seinen Gemälden, Skulpturen und Zeichnungen an NFTs nicht vorbeikommen wird. Gerade hier eröffnen sich wirklich spannende Märkte und Berufsfelder. Physische Kunst digital handelbar zu machen, ist ein nachhaltiger Mehrwert und eine enorme Chance.
Die Blockchain steht für Dezentralität und Chancengleichheit
Die ersten, die in diesem Markt mitspielen, sind die Künstler*innen selbst. Galerien müssen anfangen, über neue Businessmodelle nachzudenken und den aktuellen Zustand des Kunstmarktes hinterfragen. Wie kann die Rolle einer Galerie in der Zukunft aussehen?
Meine NFT Collection: ROMS
Was NFT für den klassischen Kunstmarkt mit seinen Künstler*innen, Galerien, Museen und Sammler*innen tun kann, möchten wir mit dem Projekt „ROMS“ herausfinden. Wir, dass ist neben mir, Romy Campe, Künstlerin bei dieser NFT-Art-Collection, auch KUNSTLEBEN BERLIN, das Magazin für Kunst in Berlin. Wir werden über das Projekt berichten, gemeinsam mit euch lernen, wichtige Projekt-Partner finden und spannende Menschen interviewen. So können wir am Ende hoffentlich alle das Thema NFT und Kunst besser einordnen.
Ich nehme euch also mit auf meine persönliche NFT Reise. Von der Entstehung der Kunstwerke, dem Finden von Partnern, der Vermarktung, bis hin zum (hoffentlich) erfolgreichen Minting. Minting nennt man übrigens das Festschreiben in der Blockchain. Ab diesem Moment ist das NFT auch handelbar.
Mini-Serie zu Entstehung der NFT Collection ROMS:
Part 1 von 3 – Die Entstehung der ROMS
Part 2 von 3 – Die Entstehung der ROMS
Part 3 von 3 – Die Entstehung der ROMS
Triff uns demnächst hier
ROMS – First View
Art Karlsruhe
07.-10.07.2022
Halle 4/ Stand H27 (Bermel von Luxburg Galerie)
ROMS and Friends
NFT meets traditional Art
03.11.2022 – 15.01.2023
Bermel von Luxburg Galerie
Beitragsbild: Ein Werk von Beeple der „Everydays“-Serie vom Juni 2016
Pingback: NFT Collection – ROMS (Video: Art Work - Part 2) - Kunstleben Berlin - das Kunstmagazin