Lade Veranstaltungen

« Alle Veranstaltungen

  • Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.

Jenny Michel – How we move through time and space. Galerie FeldbuschWiesnerRudolph.

11. Februar 2023 - 4. März 2023

Anlässlich der umfassenden Soloshow Jenny Michels im Kunstmuseum Reutlingen erschein ein repräsentativer Katalog. Anfang 2022 folgte die Einzelausstellung „Leaves of Eden versus Fleurs du Mal“ in der Kommunalen Galerie Pankow.

Mit ihrer sechsten Soloshow in der Galerie FeldbuschWiesnerRudolph präsentiert die Künstlerin einen Ausschnitt aus ihrer aktuellen Werkserie “Leaves of Eden – Leaving Eden“. Diese umfasst verschiedene Ausdrucksformen wie ihre enigmatischen poetischen Zeichnungen und die filigranen Collagen mit mehrschichtig gedruckten Texten. Jenny Michel untersucht in ihren Papierarbeiten, Objekten und raumgreifenden Installationen die Zeichen und Botschaften, die den Artefakten menschlicher Zivilisation bedeutungshaft eingeschrieben sind und entwirft daraus ihre utopischen Geschichten eines postanthropozentrischen Zeitalters.

Die großformatigen Arbeiten wie „My plant demiurgi“ zeigen eine im schwarz-weißen Tiefdruckverfahren eingeprägte Verflechtung mannigfaltiger Blätter- und Pflanzenformen. Sie muten an wie die versteinerten Relikte einer vergangenen Welt, die sich in die Haut des Papiers eintätowiert haben. Darauf collagiert ist ein um so bunteres rechteckiges Feld bestehend aus den Schnipseln von Postern gefunden im öffentlichen Raum wie Baustellenabsperrungen oder Plakatwänden. Sie zeigen die Texte unserer Gegenwart – Fragmente von Warnungen und Hinweisen, Werbesprüchen u.ä..

„(…) Die Leaves of Eden könnten alternative Existenzformen sein, die dem Paradies entflohen sind und einen anderen evolutorischen Weg eingeschlagen haben – (…). Pflanzen mit ungeahnten Fähigkeiten, die sich mit Technologien verbinden und eine völlig neue Welt bewohnen – (…)“ (J.M.)

Jenny Michels Werkserie der „Hidden Encyclopedias“ sind Collagen aus Textfragmenten, Fundstücken, Emblemen, Symbolen, technischen Schaltpläne und eigenhändigen Notizen, welche auf die mithilfe von Klebeband ausgelöschten Papiere von Buchseiten aufgebracht sind. Es entstehen so neue Ordnungssysteme, welche scheinbar ein Sprach- und Formelgewirr widergeben. Weil das menschliche Wissen, so führt uns die Künstlerin eindrücklich vor Augen, bisweilen zum „Zivilisationsschrott wird“, dessen Lesbarkeit sich unter Schichten von Bedeutung, Umschreibungen und unter der Überlagerung von Zuweisungen verliert. Dahingegen ist das „Paradies“ für Jenny Michel ein Ort wie ein Akt der Auf- und Erlösung. Die Künstlerin versteht „(das) Paradies als unerreichbaren Möglichkeitsraum, als einen Ort, der noch nciht mit unseren Vorstellungen zugemüllt ist“. (J.M., 2022)

Mit ihrer künstlerischen Strategie des Verwertens, Verwebens und Verwandelns von Material und Wissen leistet Jenny Michel einen beeindruckenden Beitrag im Rahmen einer wissenschaftlich-künstlerischen Bewegung, die sich für ein Fortdauern des Planeten und seiner Bewohner*innen engagiert.

Jenny Michel (*1975, Worms) studierte zunächst Kommunikationsdesign, gefolgt von Bildender Kunst in den Klassen von Prof.Bjørn Melhus, Prof. Ursula Panhans-Bühler und Prof. Norbert Rademacher an der Kunsthochschule Kassel. Sie absolvierte ihr Postgraduiertenstudium an der Akademie der Bildenden Künste Wien. Sie erhielt bereits zahlreiche Auszeichnungen und Stipendien, darunter das Else-Heiliger-Fonds-Stipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung (2008) und den HAP-Grieshaber-Preis der VG Bild-Kunst (2010) für herausragende künstlerische Leistungen.
Ihre Arbeiten wurden in Einzelausstellungen in der Galerie FELDBUSCHWIESNER Berlin (2011, 2013, 2015, 2019), zus. m. Paule Hammer bei Thaler OPriginalgrafik, Leipzig (2022), im Kunstmuseum Reutlingen (2021), im Kasseler Kunstverein (2021), im Kunsthaus Dahlem, Berlin (2019), ANTENNA DIARIES in der Schwartzschen Villa, Berlin (2019) gezeigt, IMAGINE WOLKEN im Kunstverein Augsburg (2018), FALLEN GARDENS im Museum Wiesbaden (2017), TRASH THOUGHT CRONICLES im Kunstverein Wiesbaden (2015) sowie in den Gruppenausstellungen Privacy, Schirn Kunsthalle Frankfurt/Main (2012), Chaos! Komplexität in Kunst und Wissenschaft, ERES Stiftung, München (2012), Drawing a Universe, KAI10 Raum für Kunst/Arthena Foundation, Düsseldorf (2013), System und Sinnlichkeit, Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin (2013), Netz. Vom Spinnen in der Kunst, Kunsthalle zu Kiel (2014), WissensArten im Museum König, Bonn (2017), Grenzüberschreitend in der Draiflessen Collection (2018), Mettingen, bei Galerie Nothelfer, Berlin (2022) u.v.a.m.. Die Künstlerin lebt und arbeitet in Berlin.

Details

Beginn:
11. Februar 2023
Ende:
4. März 2023
Veranstaltungskategorie:
Eintritt: 0,00 €

Veranstaltungsort

FeldbuschWiesnerRudolph
Jägerstrasse 5
Berlin, 10117 Deutschland
+ Google Karte

Veröffentlicht am: 07.02.2023 |

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert