Contract of Fiction: Kunstvisionen von Basquiat & Diez in der P61 Gallery
Die P61 Gallery präsentiert die faszinierende Ausstellung „Contract of Fiction“ – ein Projekt, das von der ikonischen Kreativität Jean-Michel Basquiats und Helmut C. Diez’ inspiriert wurde.
Valentina Murabito entführt bei 68projects by KORNFELD in eine faszinierende Welt, in der Mythologie, Natur und Fotografie auf außergewöhnliche Weise verschmelzen.
Eine besondere Stärke künstlerischer Praxis von Raphael Mayne ist die Arbeit mit der lebendigen Fläche. Die Personen, die er porträtiert, schweben vor dynamischen Blütenfeldern, heben sich von vibrierenden monochromen Farbtafeln ab und platzieren sich vor schlichten Materialgründen wie Jeans oder Markisenstof. Trotz dieser Facetten durchzieht seine Werke eine dichte, innere Kohärenz, die sie mit einem hohen Wiedererkennungswert auszeichnet.
Ausgangspunkt, Antrieb und Ziel jeder von Maynes Arbeiten sind Kommunikation und Begegnung. Dies gilt insbesondere für die Kinder, die er porträtiert. Während seiner Aufenthalte in Ghana bemüht er sich um Gespräche mit ihnen, in denen er sich nach ihren Interessen erkundigt und sie dazu ermuntert, seinem Beispiel zu folgen und ihren eigenen Weg zu gehen. Mit einem Foto hält er dann den gemeinsamen Moment fest, um ihn später in seinem Kölner Atelier zu verarbeiten. Dort schaf Mayne mit Malerei und Näherei sowie Kombinationen aus Stofen verschiedener Qualitäten und deckenden Acrylfarben vielschichtige Dialoge zwischen einzelnen Bildelementen, die sich zu einem bunten Porträt unterschiedlicher Materialitäten und Haptiken zusammenfügen. Auf der Bildfäche treten westafrikanische Adinkra-Tücher, aufwendige Webstofe mit einzigartigen Mustern aus den namensgebenden und bedeutungsschweren Symbolen, in Austausch mit popkulturellen Motiven, Logos und Marken sowie industriellen Textilien wie Polyester. In gewisser Weise wiederholt diese dichte Assemblage auf dem Malgrund so den aufwendigen Produktionsvorgang der Adinkra-Stofe, die traditionell von Hand gewebt, zusammengenäht und bedruckt werden. Maynes geschicktes Vorgehen und sein breites technisches Repertoire führen bis hin zu optischen Täuschungen, bei denen gemalte und applizierte Flächen kaum noch unterschieden werden können. All diese Vielfalt mündet schließlich in der Überlappung von traditionellen und gegenwärtigen, ghanaischen und westeuropäischen Zeichen und Einfüssen, und reicht durch den Transport von Bildmotiven und Stofen bis zur substanziellen Zusammenführung von Zeiten und Orten.
Mit dieser inneren Reichhaltigkeit gelingt es Mayne, die abgebildeten Persönlichkeiten lebendig werden zu lassen. Fast macht er es auf diese Weise vergessen, dass bei seinen Bildnissen der eigentlich charakteristischste Teil eines Porträts fächenhaf bleibt: Das Gesicht als Leerstelle darzustellen, verkehrt die kunsthistorischen Traditionen dieser klassischen Gattung, führt sie geradezu ad absurdum. Durch Maynes Geschick jedoch kommt die Individualität hier nicht durch eine naturalistische Abbildung des Gesichts zum Ausdruck. Vielmehr begibt sie sich in ein Spiel mit ihrem Gegenteil, der Anonymität, das eigenen Vermutungen darüber Raum lässt, wer diese Person auf der Bildfäche ist oder werden könnte.
Der vielschichtige Austausch, der sich zwischen den Symbolen, den Materialien, Techniken sowie zwischen den Porträtierten und Betrachtenden zu einer wahren Begegnung entspinnt, ist die unbestrittene Essenz Maynes künstlerischen Wirkens. Substanzielle wie metaphorische Verwebungen schafen ein bildinhärentes Netzwerk globalen Ausmaßes, das sowohl die äußeren Einfüsse der Dargestellten widerspiegelt als auch ihr Innenleben, ihre Hofnungen, Freuden und Fragen auszudrücken vermag.
Raphael Adjetey Adjei Mayne
Raphael Adjetey Adjei Maynes Gemälde auf Leinwand oder Karton zeichnen sich durch eine bunte Mischung aus Ölpastell, Kreide und Acryl sowie afrikanischen Wachsdrucken und recycelten Stofen aus. Mit Adinkra-Symbolen aus Westafrika werden die traditionellen Einfüsse seiner Heimat Ghana mit zeitgenössischen Aspekten aus der Mode, dem Design und der bildenden Kunst verbunden.
Raphael Mayne ist 1983 in Accra geboren und studierte am Ghanatta College of Art and Design. Seit 2013 lebt und arbeitet er in Köln.
Beitragsbild: Raphael Adjetey Adjei Mayne – Mummy Said I Should Take Care Of You 2020, Acrylic on canvas, 190 × 150 cm, 74 3/4 × 59 in
Raphael Adjetey Adjei Mayne – Assuming you look like me
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