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Werbepause – The Art of im Kunstraum Kreuzberg Bethanien.
18. Juni 2022 - 21. August 2022
Die Ausstellung WERBEPAUSE – The Art of Subvertising versammelt zeitgenössische Akteur*innen der Subvertising-Bewegung im Kunstraum Kreuzberg: eine wilde Zusammenkunft von Künstler*innen zwischen Post-Situationismus, Aktivist*innenkunst, Parafiktion, Institutionskritik, Institutionsbefreiung, Hackingkultur, öffentlicher Kunst, direkter Aktion und gegenkultureller Öffentlichkeit.
Subvertising (auch bekannt als Adbusting) kann als eine Handlung definiert werden, die den Zweck der Werbung stört. Es ist der Versuch, in die visuelle Landschaft (Richard Gilman-Opalsky) einzugreifen und die kapitalozentrische Hegemonie (J. K. Gibson Graham) im öffentlichen Raum zu untergraben.
Subvertising ist die Kunst, eine Sprache gegen sich selbst zu wenden, um Ambiguität zu schaffen. Dabei kommen immer wieder zwei Themen zum Vorschein: Wahrheit und Freiheit. Durch die Besetzung einer Werbefläche und die Nachahmung ihrer Sprache inszeniert das Subvertising seine eigene Strategie und gibt vor, etwas zu sein, was es nicht ist. Es schafft etwas Falsches, um uns etwas Wahres mitzuteilen: Unsere Vorstellung von Richtig und Falsch ist nie absolut, sondern hängt vom Kontext ab. Subvertising nutzt Fälschung als satirisches Element, um die Öffentlichkeit zum Nachdenken und zur Faktenprüfung anzuregen. Die zeitweise Wiederaneignung des öffentlichen Raums wird als befreiendes Moment erlebt.
Die Ausstellung zeigt einen vielfältigen Querschnitt des zeitgenössischen Subvertising. Zu sehen sind ästhetische Praktiken einzelner Künstler*innen sowie tatsächliche Aktionen und ihre Ergebnisse.
Dabei stellen sich Fragen: Was sind die Potenziale und Grenzen einer „gegenöffentlichen“ Kunst? Wie werden die Auseinandersetzungen um die sogenannten Öffentlichkeiten geführt? Welche Möglichkeiten gibt es, die Kommerzialisierung des öffentlichen Raumes zu unterlaufen? Kann durch eine Plakatwand Solidarität vermittelt werden? Wie können Strategien des visuellen Aktivismus über Generationen hinweg aktuell bleiben? Oder: Wo sind die Schlüssel zu den Werbekästen unserer Städte?