Post aus Lesbos – so der Titel der Ausstellung der Fotografin Alea Horst, die eigentlich am 16. November hätte eröffnet werden sollen. Es kamen auch Gäste, allerdings nur einige, weil bedingt durch die Pandemie natürlich gar keine offizielle Eröffnung stattfinden durfte. Schreiben will ich über die Ausstellung trotzdem – zu wichtig ist das Thema, zu […]
Kategorie: Kolumne Jeannette Hagen
Diese Kolumne will Kunst erfahrbar machen. Besonders auch für jene, die Berührungsängste haben, die meinen, dass Kunst nur etwas für Belesene oder Begabte ist. Wir alle brauchen die Kunst wie die Luft zum Atmen, das ist den meisten nur nicht bewusst, auch nicht, dass Kunst uns alltäglich umgibt. Darauf den Blick zu lenken, den Einfluss der Kunst auf die vielen Ebenen unseres Lebens zu entdecken, oder auch mal ganz pragmatisch Aktuelles aus der Kulturpolitik zu beleuchten, ist Inhalt dieser Kolumne.
Neulich gab es im Monopol Magazin ein Interview mit Peter Weibel. Er ist künstlerischer Direktor des Zentrums für Kunst und Medien (ZKM) in Karlsruhe und wurde in dem Interview zu seiner Haltung in Bezug auf die durch Corona bedingte Verlagerung der Kunst ins Netz befragt. Seine Antworten haben mich schon überrascht
Ein unschönes Thema, eines, das man wohl lieber aussparen würde, weil es doch so gar nicht in das Bild der feinen Künste passt. Gehört es nicht zum guten Ton, dass der Fotograf mit dem süffisanten Spruch „Na, Mädels!“ den Models mal auf den Hintern haut oder dass sich der Kurator die Aussicht darauf, Teil einer […]
Die Ausstellung 20 I 20 – 100 Jahre Großberlin im Schoeler Schlösschen richtet den Blick nicht nur auf das Thema – 100 Jahre Großberlin – sondern auch auf Künstler*innen, die heute in Berlin leben und arbeiten…
Obwohl der Europäische Monat der Fotografie erst am 1. Oktober startet, kann man schon jetzt einige Ausstellungen besuchen, die sich fotografisch nicht nur dem Thema Europa, sondern auch mit Berlin beschäftigen. Medial sehr herausgehoben ist die im C/O Berlin von Felix Hoffmann in Zusammenarbeit mit Ute Mahler und Ute Benz kuratierte Ausstellung „Voll das Leben. […]
Um es gleich vorwegzunehmen und damit Du Dir das Datum schon notieren kannst: Die nächste Art Week findet vom 15. bis zum 19. September 2021 statt. Das nächste Gallery Weekend wie gewohnt Ende April 2021. Wie alles in den letzten Wochen und Monaten, ist das ein Strohhalm, ein Silberstreif am Horizont, eine verlockende Verheißung, eine […]
„Gut, dass das Theater zurück ist.“ Mit diesem Satz beendete Peter Kümmel im Feuilleton der ZEIT seinen Text über die ersten Stücke, die – um es theatralisch zu formulieren – wieder über die Bühne rollen. Gut, dass das Theater zurück ist. So eröffne ich meine Rezension, denn ich habe es ehrlich vermisst…
Ich liebe sie – die E-Mails in meinem Postfach, die Ausstellungseröffnungen oder Premieren ankündigen. Ganz langsam werden es wieder mehr. Man merkt ihnen eine gewisse Vorsicht an, der Zustand ist fragil, niemand ist in Feierlaune, nichts zeugt von Überschwang. Trotzdem erobert sich die Kunst allmählich die Stadt zurück.
Manchmal klappt es. Da findet die Realität einen Weg in die Köpfe derer, die sie vorher offensichtlich ausgeblendet oder ignoriert haben. So geschehen vor kurzem, als Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier erklärte, dass die Bundesregierung in ihrer Klimapolitik wohl doch einige Versäumnisse zu verzeichnen hat. Hört, hört … unumkehrbar wolle man jetzt den Weg der Maßnahmen machen, […]
Es mag ja in Berlin kulturpolitisch betrachtet vieles nicht so gut funktionieren wie anderenorts, was die Unterstützung der Kulturschaffenden anbelangt, muss man jedoch sagen: Hut ab! Gut gemacht. Gerade wurde die Soforthilfe IV auf den Weg gebracht, die vor allem Theatern, Clubs, Kleinkunstbühnen und Kinos unter die Arme greift.
Während in Brasilien ein rechter Präsident die Corona-Pandemie verharmlost und damit in Kauf nimmt, dass sich – Stand gestern – knapp 35.000 Menschen an einem Tag infiziert haben, übertreffen sich die Städte und Gemeinden in Deutschland mit ihren Lockerungsmaßnahmen. Warum ich das einer Theaterkritik voransetze? Weil wohl kaum ein anderer Roman diese Situation so gut […]
Wer meine Beiträge hier auf Kunstleben Berlin verfolgt, wird wissen, dass ich ein Faible für Politische Kunst habe. Ich mag und ich glaube an die Symbolkraft und daran, dass Kunst – um es mit Marx zu sagen – „ nicht ein Spiegel ist, den man der Wirklichkeit vorhält, sondern ein Hammer, mit dem man sie […]
Wer einen Nachruf verfasst, sollte den Menschen, über den er schreibt, kennen. Das kann ich von mir nicht behaupten, insofern ist das hier auch kein Nachruf, sondern eher eine Dankeshymne. Eine, die die Hoffnung in sich trägt, dass das Werk dieses außergewöhnlichen Künstlers immer weiterlebt. Leben vergeht, Botschaften bleiben.
Ich weiß nicht, wie es Dir geht, aber mir fällt der Verzicht auf Konzerte, Kino und Theater immer schwerer. Bis vor kurzem war das noch anders. Da hatte ich das Gefühl, dass es auch mal ganz guttut, weniger „Kultur-Stress“ zu haben, also nicht ständig entscheiden zu müssen, wo ich hingehe, was ich anschaue und was […]
Irgendwann, wenn die Krise überwunden ist, wenn alle Museen, Theater, kleinen und großen Bühnen wieder geöffnet sind, werden wir hoffentlich die Zeit finden zu rekapitulieren, was es denn war, was uns während der Schließung dieser Einrichtungen gefehlt hat, und dann werden wir vielleicht feststellen, dass es nicht nur das Erlebnis an sich, der Kick des […]
Was ist los in Berlin? Erst die Sammlung Flick, dann Me Collectors Room und nun kündigt Julia Stoschek ihre Räume in der Leipziger Straße. Hat Berlin seinen Ruf als Kunststadt verloren?
Obwohl Galerien wieder geöffnet sind, die Museen bald folgen, liegt der Kulturbetrieb in unserer Stadt und in der gesamten Republik weitestgehend lahm. Theater und Kinos sind nach wie vor geschlossen, Konzerte, Lesungen und Aufführungen auf unbestimmte Zeit verlegt. Während die einen Angst davor haben, dass wir mit der Öffnung eine zweite Welle auslösen, ist für […]
Wer sich als Künstler*in je für ein Stipendium beworben hat, weiß, dass der Aufwand recht hoch ist und man stets einer oder eine unter vielen Bewerber*innen ist. Umso größer dann natürlich die Freude, wenn es klappt und man die Förderung bekommt. Aber das ist eben leider die Ausnahme.
Die Zahl, die auf meinem Rentenbescheid steht, ist bescheiden. Obwohl ich drei Kinder geboren habe und bis heute als Autorin und freie Journalistin in die Rentenkasse einzahle, würde das Geld gerade mal so für eine Miete reichen. Wenn überhaupt. Zum Überleben oder besser noch zum Leben reicht die Rente nicht. Darum habe ich die Debatte […]
In einem Interview sagte der Autor von „Ode“, Thomas Melle, er möchte, dass das Publikum nach der Vorstellung über das Stück diskutiert. Er meint, dass erst diese Diskussion das Stück komplett machen kann. Ich glaube nicht, dass das gelingt. Obwohl „Ode“ wirklich sehr gut gedacht und gespielt ist, scheitert es an diesem Anspruch. Ich glaube […]