Um es gleich vorwegzunehmen und damit Du Dir das Datum schon notieren kannst: Die nächste Art Week findet vom 15. bis zum 19. September 2021 statt. Das nächste Gallery Weekend wie gewohnt Ende April 2021. Wie alles in den letzten Wochen und Monaten, ist das ein Strohhalm, ein Silberstreif am Horizont, eine verlockende Verheißung, eine […]
Kategorie: Kolumne Jeannette Hagen
Diese Kolumne will Kunst erfahrbar machen. Besonders auch für jene, die Berührungsängste haben, die meinen, dass Kunst nur etwas für Belesene oder Begabte ist. Wir alle brauchen die Kunst wie die Luft zum Atmen, das ist den meisten nur nicht bewusst, auch nicht, dass Kunst uns alltäglich umgibt. Darauf den Blick zu lenken, den Einfluss der Kunst auf die vielen Ebenen unseres Lebens zu entdecken, oder auch mal ganz pragmatisch Aktuelles aus der Kulturpolitik zu beleuchten, ist Inhalt dieser Kolumne.
„Gut, dass das Theater zurück ist.“ Mit diesem Satz beendete Peter Kümmel im Feuilleton der ZEIT seinen Text über die ersten Stücke, die – um es theatralisch zu formulieren – wieder über die Bühne rollen. Gut, dass das Theater zurück ist. So eröffne ich meine Rezension, denn ich habe es ehrlich vermisst…
Ich liebe sie – die E-Mails in meinem Postfach, die Ausstellungseröffnungen oder Premieren ankündigen. Ganz langsam werden es wieder mehr. Man merkt ihnen eine gewisse Vorsicht an, der Zustand ist fragil, niemand ist in Feierlaune, nichts zeugt von Überschwang. Trotzdem erobert sich die Kunst allmählich die Stadt zurück.
Manchmal klappt es. Da findet die Realität einen Weg in die Köpfe derer, die sie vorher offensichtlich ausgeblendet oder ignoriert haben. So geschehen vor kurzem, als Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier erklärte, dass die Bundesregierung in ihrer Klimapolitik wohl doch einige Versäumnisse zu verzeichnen hat. Hört, hört … unumkehrbar wolle man jetzt den Weg der Maßnahmen machen, […]
Es mag ja in Berlin kulturpolitisch betrachtet vieles nicht so gut funktionieren wie anderenorts, was die Unterstützung der Kulturschaffenden anbelangt, muss man jedoch sagen: Hut ab! Gut gemacht. Gerade wurde die Soforthilfe IV auf den Weg gebracht, die vor allem Theatern, Clubs, Kleinkunstbühnen und Kinos unter die Arme greift.
Während in Brasilien ein rechter Präsident die Corona-Pandemie verharmlost und damit in Kauf nimmt, dass sich – Stand gestern – knapp 35.000 Menschen an einem Tag infiziert haben, übertreffen sich die Städte und Gemeinden in Deutschland mit ihren Lockerungsmaßnahmen. Warum ich das einer Theaterkritik voransetze? Weil wohl kaum ein anderer Roman diese Situation so gut […]
Wer meine Beiträge hier auf Kunstleben Berlin verfolgt, wird wissen, dass ich ein Faible für Politische Kunst habe. Ich mag und ich glaube an die Symbolkraft und daran, dass Kunst – um es mit Marx zu sagen – „ nicht ein Spiegel ist, den man der Wirklichkeit vorhält, sondern ein Hammer, mit dem man sie […]
Wer einen Nachruf verfasst, sollte den Menschen, über den er schreibt, kennen. Das kann ich von mir nicht behaupten, insofern ist das hier auch kein Nachruf, sondern eher eine Dankeshymne. Eine, die die Hoffnung in sich trägt, dass das Werk dieses außergewöhnlichen Künstlers immer weiterlebt. Leben vergeht, Botschaften bleiben.
Ich weiß nicht, wie es Dir geht, aber mir fällt der Verzicht auf Konzerte, Kino und Theater immer schwerer. Bis vor kurzem war das noch anders. Da hatte ich das Gefühl, dass es auch mal ganz guttut, weniger „Kultur-Stress“ zu haben, also nicht ständig entscheiden zu müssen, wo ich hingehe, was ich anschaue und was […]
Irgendwann, wenn die Krise überwunden ist, wenn alle Museen, Theater, kleinen und großen Bühnen wieder geöffnet sind, werden wir hoffentlich die Zeit finden zu rekapitulieren, was es denn war, was uns während der Schließung dieser Einrichtungen gefehlt hat, und dann werden wir vielleicht feststellen, dass es nicht nur das Erlebnis an sich, der Kick des […]
Was ist los in Berlin? Erst die Sammlung Flick, dann Me Collectors Room und nun kündigt Julia Stoschek ihre Räume in der Leipziger Straße. Hat Berlin seinen Ruf als Kunststadt verloren?
Obwohl Galerien wieder geöffnet sind, die Museen bald folgen, liegt der Kulturbetrieb in unserer Stadt und in der gesamten Republik weitestgehend lahm. Theater und Kinos sind nach wie vor geschlossen, Konzerte, Lesungen und Aufführungen auf unbestimmte Zeit verlegt. Während die einen Angst davor haben, dass wir mit der Öffnung eine zweite Welle auslösen, ist für […]
Wer sich als Künstler*in je für ein Stipendium beworben hat, weiß, dass der Aufwand recht hoch ist und man stets einer oder eine unter vielen Bewerber*innen ist. Umso größer dann natürlich die Freude, wenn es klappt und man die Förderung bekommt. Aber das ist eben leider die Ausnahme.
Die Zahl, die auf meinem Rentenbescheid steht, ist bescheiden. Obwohl ich drei Kinder geboren habe und bis heute als Autorin und freie Journalistin in die Rentenkasse einzahle, würde das Geld gerade mal so für eine Miete reichen. Wenn überhaupt. Zum Überleben oder besser noch zum Leben reicht die Rente nicht. Darum habe ich die Debatte […]
In einem Interview sagte der Autor von „Ode“, Thomas Melle, er möchte, dass das Publikum nach der Vorstellung über das Stück diskutiert. Er meint, dass erst diese Diskussion das Stück komplett machen kann. Ich glaube nicht, dass das gelingt. Obwohl „Ode“ wirklich sehr gut gedacht und gespielt ist, scheitert es an diesem Anspruch. Ich glaube […]
Der Abend im Admiralspalast endete mit Standing Ovations und einem zutiefst gerührten und erleichterten Ben Becker. Erleichtert vielleicht deshalb, weil alles hätte schiefgehen können. „Ich hoffe, ihr habt verstanden, worum es mir ging“, sagte Becker zum Abschluss. Der erneut aufbrausende Applaus ließ ihn die Arme hochreißen. Dann drehte er sich schnell weg, weil ihn die […]
Grundsätzlich ist das Georg Kolbe Museum in Berlin-Westend immer einen Besuch wert – ganz egal, welche Ausstellung dort gerade gezeigt wird. Denn das Haus an sich, die Skulpturen im Garten und im Keller zeugen davon, dass der ehemalige Hausbesitzer nicht nur Geschmack hatte, sondern ein ganz außergewöhnlicher Künstler war. Dazu kommt das Ambiente, die Lage […]
Ich weiß nicht, ob Du es verfolgt hast, aber vor ein paar Tagen hat ein Aktionskünstler in Berlin ein sehr spannendes Stück auf die Straße gebracht. Kein Theaterstück, sondern eine Performance, mit der er darauf aufmerksam machen wollte, wie Google unser Leben bestimmt und dazu auch unsere Daten abgreift. Wie er das gemacht hat?
Ich weiß nicht, wie es Dir geht, aber ich kann mich sehr genau an die Bilder erinnern, die in den Wohnungen meiner Eltern und meiner Großmütter oder in der Schule hingen. Das lässt mich etwas glauben, das die Wissenschaft schon bestätigt hat: es ist bedeutsam, womit wir uns umgeben.
Als ich in den letzten Tagen auf der Suche nach einem neuen Thema für diese Kolumne war und ich nacheinander alle Zeitungsartikel und Meldungen, die ich markiert hatte, durchscrollte, kam ich zu dem Schluss, dass es insgesamt ziemlich düster für die Kunst in Deutschland aussehen muss…