DDR Museum Online-Ausstellung: “Die gemalte Utopie – Das Lob des Kommunismus”

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Zum Jahrestag des Mauerfalls veröffentlicht das DDR Museum auf Google Arts & Culture die digitale Ausstellung »Die gemalte Utopie – Das ›Lob des Kommunismus‹« über das gleichnamige monumentale Fresko des Künstlers Ronald Paris. Dieses hing einst im Haus der Statistik in Ostberlin und wird seit 2010 im DDR Museum gezeigt. Die Online-Ausstellung ist hier kostenfrei auf Deutsch und Englisch verfügbar: https://artsandculture.google.com/story/SQVB0ommsRKJFg.


1969/1970 fertigte Ronald Paris das elf Meter lange Fresko für den Konferenzsaal des Hauses der Statistik an. Inspiriert wurde er vom gleichnamigen Gedicht Bertolt Brechts, der den Kommunismus als »das Einfache, das schwer zu machen ist« beschrieb. Betrachter*innen können dank der hochauflösenden Bilder die Utopie und die damaligen Visionen nachempfinden. Ergänzt werden die Eindrücke durch kurze Texte des wissenschaftlichen Leiters des DDR Museum, Dr. Stefan Wolle. »Dieses einzigartige Zeitzeugnis kündet vom Sieg der Arbeiterklasse und zeichnet den historischen Weg dorthin nach. Ronald Paris greift dafür auf die Bildsprache des Mittelalters und anderer Epochen zurück. Sein Bekenntnis zur kommunistischen Utopie verbindet er dabei gleichzeitig mit einer Kritik am bestehenden System«, so Wolle.

Der Fall der Mauer besiegelte schließlich das Scheitern des Sozialismus in der DDR. Nach der Schließung des Gebäudes des einstigen Hauses für Statistik 2008 und aufgrund des geplanten Abrisses rettete das DDR Museum das Fresko 2010 und investierte 20.000 Euro in dessen Restaurierung. Seitdem ist es im DDR Museum zu sehen.

Die Seite mit Werken des Künstlers Ronald Paris findet ihr hier: www.ronaldparis.de.

40 Jahre DDR, 40 Jahre leben hinter Stacheldraht, Mauern und mit der Staatssicherheit. Im DDR-Museum wird das Leben in der Deutschen Demokratischen Republik in einzigartiger Vielfalt beleuchtet – ganze 45 Themenbereiche fügen sich zur größten und interaktivsten Ausstellung zu dem Thema zusammen.
Eröffnung im Juli 2006): 6.506.398 (Stand vom 30. September 2020)

Klischees hinterfragen und überdenken:
Mit der Dauerausstellung “Alltag eines vergangenen Staates zum Anfassen” verfällt das Museum nicht dem Ostalgie-Trend, sondern bildet neben den Mauer-Ausstellungen und Stasi-Gedenkstätten den dritten Baustein der wissenschaftlichen Aufarbeitung der ehemaligen DDR. In Zusammenarbeit mit Historikern unter der Leitung von Dr. Stefan Wolle hat es sich das Museum zur Aufgabe gemacht, ein wichtiges Stück deutscher Kulturgeschichte zu bewahren und auch jüngeren Generationen zugänglich zu machen. Besucher sind eingeladen, ihr Wissen zu erweitern, eventuell bestehende Klischees zu überdenken und Geschichte hautnah zu erleben.
Interaktive Ausstellungstücke zum Mitmachen:
Das Museum ist als Familienmuseum konzipiert und bietet insbesondere Kindern und Jugendlichen vielfältige Möglichkeiten an, interaktiv in die Geschichte einzutauchen. Unter anderem gibt es eine Trabi-Fahrsimulation, interaktive Spiele und originales DDR-Spielzeug, mit dem auch wirklich gespielt werden darf und soll. Weiteres Highlight ist die voll eingerichtete Fünf-Raum-Wohnung, in welcher sich Besucher frei bewegen können.
Sonderausstellungen im DDR Museum:
Zusätzlich beleuchtet das DDR-Museum in täglich wechselnden Ausstellung bestimmte Teilaspekte des Lebens in der DDR – etwa zu Kunst und Musik, dem Trabi, Friedensbewegungen und vielem mehr.
Das Museum bietet in zudem thematische Führungen in zahlreichen Sprachen, Außenführungen, Workshops, Lesungen, Spiele und weitere Angebote an.

Momentan ist auch dieses Haus geschlossen, aber wer sich danach für einen Besuch interessiert: Telefon (030) 847 123 730
Internetadresse: www.ddr-museum.de
Öffnungszeiten
Montag bis Sonntag 9 bis 21 Uhr (24. und 31. Dezember von 10 bis 16 Uhr)
Barrierefreier Zugang über Seiteneingang. Bitte kurz vor Ankunft an der Kasse anrufen. Die Dauerausstellung ist bis auf die Ebene des Trabis barrierefrei.
Eintritt 9,80 Euro, ermäßigt 6 Euro, Kinder unter 6 Jahren frei

Copyright Bild/Text: DDR Museum, Berlin 2020, Ronald Paris ›Lob des Kommunismus‹ (Karl Liebknecht)

Veröffentlicht am: 17.11.2020 | Kategorie: Ausstellungen,

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