Landschaften der Fauvisten – Impressionismus am Montag: 8/8

Landschaften der Fauvisten Maurice de Vlaminck Die Brücke von Chatou, 1906-07, Öl auf Leinwand, Sammlung Hasso Plattner, © VG Bild-Kunst, Bonn 2020

Landschaften der Fauvisten – im Museum Barberini ist nun die umfangreiche Sammlung impressionistischer Gemälde des Museumsgründers Hasso Plattner als Dauerleihgabe. Sie umfasst über 100 Werke von Malern des Impressionismus und Nachimpressionismus. Dies zum Anlass genommen, bringen wir eine kleine Reihe: Acht Folgen mit Bezügen zur Sammlung im Barberini, immer montags. Heute der letzte Beitrag 8/8: Landschaften der Fauvisten

Landschaften der Fauvisten
1905 kam eine radikal neue Kunstrichtung auf, die die Konturen betonte und die Farbe expressiv einsetzte. Als „Les Fauves“ (die Wilden) bezeichnete ein Kunstkritiker diese Maler anlässlich ihrer ersten Ausstellung im Pariser Herbstsalon. Während André Derain mit seinem Freund Henri Matisse auf den Spuren von Cross und Signac in Südfrankreich gemalt hatte, war Maurice de Vlaminck in Nordfrankreich an den Ufern der Seine geblieben.
Die Fauvisten lösten sich vom impressionistischen und pointillistischen Stil und entwickelten eine flächige, farbstarke Malerei. Anders als die Impressionisten ging es ihnen nicht um die Darstellung von Naturphänomenen, sondern – darin den Malern der „Brücke“ verwandt – um den Ausdruckswert der Farbe. Auch begannen sie in der Nachfolge Cézannes mit einer Zergliederung der Form zu experimentieren, wie sie der Kubismus später weiterführte.
Ihr expressiver Malstil hielt sie jedoch nicht davon ab, Impressionismus und Pointillismus in der Wahl der Orte und Motive zu folgen. So reiste Derain 1907 nach Cassis, wo bereits Signac gemalt hatte. Und Vlaminck malte mit dem Bootshaus von Rueil ein Motiv Renoirs. Obwohl ihre Landschaften aufgewühlt, oft düster sind, bezogen sich die Fauvisten auf die Ikonographie des Impressionismus.
Das Museum Barberini erhält jetzt die umfangreiche Sammlung impressionistischer Gemälde des Museumsgründers Hasso Plattner als Dauerleihgabe. Sie umfasst über 100 Werke von Malern des Impressionismus und Nachimpressionismus, darunter 34 Gemälde von Claude Monet. Außerhalb von Paris sind nirgends in Europa mehr Werke dieses Künstlers an einem Ort zu sehen. Ebenfalls einzigartig in Deutschland ist der Bestand der Gemälde von Caillebotte, Pissarro, Signac, Sisley und de Vlaminck. So präsentiert das Museum Barberini künftig neben seinen Wechselausstellungen in internationalen Kooperationen eine in Deutschland einmalige Sammlung, und Potsdam wird eines der weltweit wichtigsten Zentren impressionistischer Landschaftsmalerei. https://www.museum-barberini.com/ihr-besuch/
Hinweis: Zur Eindämmung der Corona-Pandemie wird das Museum ab Montag, 2. November 2020, gemäß der Verordnung des Landes Brandenburg vom 30. Oktober für vier Wochen schließen. (Der Vorverkauf von Tickets wird ebenfalls ausgesetzt.) Ab Mittwoch, 2. Dezember 2020 plant es, wieder regulär für euch zu öffnen.
Das Barberini ist ‘digital geöffnet’, auf Instagram, fb, Twitter und der Website: https://www.museum-barberini.com
Bild: Maurice de Vlaminck: Die Brücke von Chatou, 1906/07, Öl auf Leinwand, 52,5 x 71,5 cm, Sammlung Hasso Plattner, © VG Bild-Kunst, Bonn 2020

Veröffentlicht am: 16.11.2020 | Kategorie: Kunst - was sonst noch passiert,

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