Lade Veranstaltungen

« Alle Veranstaltungen

  • Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.

BEBEL STAGE – Die Kultur kommt zurück in die Mitte Berlins

24. September 2021 - 30. Oktober 2021

BEBEL STAGE – Die Kultur kommt zurück in die Mitte Berlins

Das 8-tägige Kulturfestival BEBEL STAGE auf dem Bebelplatz Berlin unterstützt die durch die Corona-Krise schwer getroffene Kulturszene und bringt vom 24.9. bis 3.10.2021 Kunst und Kultur zurück auf die Bühne!

Das erwartet euch:

  • Konzerte, Filme, Lesungen, Poetry Slams und Neuer Zirkus
  • Künstler:innen wie Balbina, Moka Efti Orchestra, Ätna & NDR Jazz Bigband, Alex Mayr, Tom Schilling and the Jazz Kids, Brandt Brauer Frick, Blond, Sam Vance-Law und Wallis Bird sind mit dabei
  • Der Historie des Ortes, die nicht zuletzt durch das Mahnmal reflektiert wird, das an die Bücherverbrennung erinnert, wird durch das Rahmenprogramm Tribut gezollt
  • 3-G Open-Air Event mit 1.000 Zuschauer:innen bei kostenfreiem Zutritt und Hygienekonzept

Projekt „Draußenstadt“

Im Rahmen der “Draußenstadt” findet Kultur wieder draußen statt, und das ist auch dringend nötig. Denn die vergangenen 18 Monate haben die Kunst- und Kulturszene hart getroffen und in eine der schwersten Krisen gestürzt.

Kultur ist aus dem öffentlichen Raum verschwunden und damit auch aus der öffentlichen Wahrnehmung.

Um ein stolzes Zeichen von Hoffnung und Rückkehr zu setzen, wurde nun die BEBEL STAGE ins Leben gerufen. Gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa im Rahmen des Projektes Draußenstadt wird an acht Tagen zwischen dem 24. September und dem Tag der deutschen Einheit auf dem Berliner Bebelplatz die Vielfalt der Kunst und Kultur gefeiert.

Im Fokus stehen Künstler:innen aus Berlin und ihre kreative Reflektion auf die vergangenen Monate der Pandemie. Was hat diese Zäsur mit ihnen als Künstler:innen gemacht? Was macht es mit uns als Gesellschaft?

Außerdem wird Künstler:innen wieder eine Bühne gegeben und den Mitarbeitenden hinter den Kulissen die Möglichkeit, wieder ihrer Profession nachzugehen. Um der Vielfalt der Kulturszene gerecht zu werden, wird jeden Tag eine andere Kunstform, ein anderer musikalischer Stil in den Fokus gerückt.

BALBINA

„Früher habe ich mein Kreatives durch Instanzen kämpfen müssen, damit es unversehrt beim Zuhörer ankommt”, sagt BALBINA. Heute ist sie endlich ihr eigener Chef.

Nach einem aufregenden Frühling im Jahr 2018, in dem BALBINA mit dem Deutschen Musikautorenpreis als „Beste Texterin“ ausgezeichnet wurde, ist es erst einmal still um die Künstlerin geworden. Die Tochter polnischer Einwanderer setzte nach ihrem letzten Album „Fragen über Fragen“ alles auf Null:

„Ich wollte frei sein. Mich aus Strukturen lösen, die mich zum ewigen Kampf herausforderten.“

BALBINA hat sich eingeschlossen und ist im Studio nur noch mit sich selbst in den Ring gestiegen. Musikalisch und sprachlich, vor allem aber auch emotional. Das Ergebnis: „Punkt.“ heißt das dritte Album der Künstlerin. Schwermut über die schonungslose Vergänglichkeit des Seins treffen hier auf stimmgewaltige Emanzipationshymnen und bittersüße Konfrontation mit den eigenen Schwächen. BALBINA schreit, seufzt, tobt, jubiliert und klingt bei aller schmerzhaften Offenheit so, als hätte sie sich noch nie zuvor so wohl gefühlt mit sich selbst – erstmals nicht nur auf Deutsch, sondern auch auf Englisch.

Im Oktober 2019 präsentierte BALBINA ihr neues Projekt erstmalig bei einem Auftritt in der ausverkauften Hamburger Elbphilharmonie, begleitet von ihren BandmusikerInnen und dem Deutschen Filmorchester Babelsberg. So spielte sie sich auf der Bühne einmal durch die Höhen und Tiefen der letzten Jahre. Spätestens bei ihrer besonderen Hearing Experience unter der Kuppel des Berliner Zeiss-Planetariums, bei der die Allround-Künstlerin mit Monologen im theatralischen Tonfall und beeindruckenden sphärischen Visuals durch ihr Album führte, wurde klar: Mit „Punkt.” ist BALBINA als Mensch und Musikerin gereift und hat zur stärksten Version ihres Ichs gefunden. In Songs wie „Weit Weg” macht sie die Erfahrungswelt eines Migrantenkinds fühlbar, verwandelte den Rammstein-Klassiker „Sonne” zu ihrer ganz eigenen Hymne und beendet in „Punkt.” energisch und doch voller Schmerz eine toxische Geschäftsbeziehung. Am Schluss bleibt trotz aller Zweifel, Hürden und Melancholie ein klarer Auftrag im Sinne des gleichnamigen Songs: „Machen”.

BALBINA (c) DAAN DAM
BALBINA (c) DAAN DAM

Brandt Brauer Frick

Als Brandt Brauer Frick im Jahr 2009 ihr erstes musikalisches Statement machten, indem sie mit akustischen Instrumenten an die Energie des Techno anknüpften, sah die Welt noch ziemlich anders aus: Vor zehn Jahren traten DJs noch nicht regelmäßig mit Orchestern auf, und auch an Pianisten als Festival-Headliner war damals kaum zu denken. Von der musikalischen Vergangenheit Berlins und den schummrigen Dancefloors der Metropole inspiriert, bezog sich das Trio mit seinen verschachtelten Beats gleichermaßen auf Minimal-Music-Ikonen wie Steve Reich und Philip Glass und auf jenen Minimal-Techno-Entwurf, wie man ihn von Ricardo Villalobos und dem Label Perlon kannte. Ihr Debütalbum You Make Me Real fungierte denn auch als Brückenschlag zwischen gehobenem Konzerthallen-Ambiente und der verschwitzt-selbstvergessenen Euphorie im Club: Ein Sound, der als erster Vorbote jener jüngsten, sehr erfolgreichen Welle von zeitgenössischer Klassik gelten muss, die mittlerweile zum popkulturellen Phänomen avanciert ist.

Die drei Freunde Daniel Brandt, Jan Brauer und Paul Frick hatten in der Tat nicht damit gerechnet, dass ihr einzigartig-intensiver Sound – letztlich Resultat und Ausdruck ihrer eng verwobenen Arbeits- und Lebensverhältnisse – dermaßen durch die Decke gehen und sich zu einem kulturellen Phänomen ausweiten sollte, in dem Künstlern wie Nils Frahm die Ehre zuteil wird, in der Londoner Royal Albert Hall aufzutreten, während Kollege Jon Hopkins für den renommierten Mercury Music Prize nominiert wird. „Wir hätten wirklich nie gedacht, dass das Interesse an klassischen Instrumenten und besonders an Klavierkompositionen dermaßen riesig werden könnte“, sagt Frick.

„Wir träumten damals einfach nur davon, unsere Sachen auf irgendeinem coolen Underground-Label zu veröffentlichen… und wenn man dann bedenkt, wie viele Künstler inzwischen mit minimalistischer Klaviermusik erfolgreich sind, ist das schon aufregend.“ 

 Doch schon You Make Me Real sorgte dafür, dass Brandt Brauer Frick wenig später die ganze Welt bereisen sollten: Der Clip zur ersten Single „Bop“, in dem sie mit Jacketts und Krawatten an diversen Instrumenten herumfuhrwerkten, ließ selbst Kanye West hellhörig werden, der den Track auf seinem Blog weiterverbreitete – so dass sie ihre energiegeladene Liveshow schon wenig später bei renommierten Festivals wie Coachella und Mutek präsentieren konnten. Bei letzterem traten sie zusammen mit dem Mexico State Philharmonic Orchestra auf. Als Nachfolger präsentierten sie 2011 dann eine Remix-Variante unter dem Titel Mr Machine, doch anstatt wie üblich bei ausgewählten DJs klassische Remixes in Auftrag zu geben, arrangierten sie die eigenen Tracks mit ihrem gerade neu gegründeten 10-köpfigen Ensemble kurzerhand selbst neu, wobei sie neben Bläsern und Streichern auch Harfe, Klavier und Percussions einsetzten. 

Der Titel Mr Machine hätte dabei treffender nicht gewählt sein können, und überhaupt muss man sagen, dass Brandt Brauer Frick von Anfang an subversiver unterwegs waren, als viele glauben. Aufgrund ihres smart-offiziellen Looks, der gestärkten Kragen und Jacketts, wurden sie immer wieder als ähnlich unterkühlt und steif wie Kraftwerk eingestuft, dabei hatten sie die Anzugsvariante letztlich nur gewählt, weil die sich wie das Gegenteil dessen anfühlte, was damals die Norm war (sagen wir: In schrillen Westen bekleidete DJs). „Wir haben schließlich in Techno-Clubs angefangen, und da fiel man einfach auf, wenn man mit Hemd und Schlips rumläuft“, erklärt Frick.

„Daniel war genau genommen derjenige, der mir gezeigt hat, wie man überhaupt eine Krawatte bindet.“

BBF_4 (c) MaxParovsky
BBF 4 (c) MaxParovsky

WALLIS BIRD

Am Anfang ist die Wut, was im Falle von WALLIS BIRDs aktuellem Album durchaus wörtlich gemeint ist. Denn „Woman“ ist zwar eine erhebende, erhabene, ergreifende Platte voller Liebe, Seele und Empathie….Aber bis dahin war es ein weiter Weg und ein stetiger Kampf, den die irische Singer-Songwriterin erst für sich entscheiden musste. WALLIS BIRD setzt sich für Frauen- und Transsexuellenrechte ein, gegen Rassismus und Ungerechtigkeit, für Akzeptanz und konstruktive Konfliktlösung. Wenn sie über die Gefühle, die „Woman“ durchziehen, spricht, lacht sie oft laut auf, schüttelt den Kopf und sagt: „Oh Gott, ich klinge wie eine Hippie-Braut!“ Dass sie aber eben nicht wie eine verstrahlte Hippie-Braut klingt, sondern wie eine Kämpferin, ist ihrer Stimme und ihrem Gitarrenspiel ebenso zu verdanken wie ihrer Hinwendung zum Soul. 

Mit ihrer Passion, ihrem Temperament und ihrer musikalischen Wucht begeistert WALLIS BIRD seit über einem Jahrzehnt das Publikum und hat in dieser Zeit über 800 Shows gespielt. Ihre explosive Mischung aus Irish Folk, Rock und Pop brachte ihr bisher mehrere internationale Preise ein, darunter zwei Irish Meteor Awards (nationaler irischer Musikpreis) und den deutschen Musikautorenpreis in der Kategorie Rock/Pop. Ihre unbändige Energie auf der Bühne ist eines ihrer Markenzeichen; sogar die Irish Times hat einmal festgestellt, dass sie „eine ganze Wirtschaft in Schwung bringen kann”.

Wallis Bird, https://www.karakter-worldwide.com/ Berlin 2019 © Foto: Jens Oellermann
Wallis Bird, https://www.karakter-worldwide.com/ Berlin 2019 © Foto: Jens Oellermann
Bebelplatz © visitBerlin_Foto_Wolfgang Scholvien
Bebelplatz © visitBerlin, Foto: Wolfgang Scholvien

BEBEL STAGE

24.09.2021 – 30.10.2021

Bebelplatz Berlin

Details

Beginn:
24. September 2021
Ende:
30. Oktober 2021
Veranstaltungskategorien:
,
Eintritt: -

Veranstaltungsort

Bebelplatz Berlin
Unter den Linden
Berlin, 10117 Deutschland
+ Google Karte

Veröffentlicht am: 19.09.2021 |

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert