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SIGNS Ausstellung von Paolo Treni und Anne Cécile Surga

28. Oktober 2020 - 4. Dezember 2020

Auf den ersten Blick machen die Kunstwerke der französischen Bildhauerin Anne Cecile Surga und die des italienischen Künstlers Paolo Treni nicht den Eindrück, sie hätten viel gemeinsam. Anne Cecile arbeitet mit den einigen der klassischsten Materialien und Techniken der Kunstgeschichte: Marmor und Bildhauerei. Paolo Treni hingegen verwendet hochmoderne Technologien – Plexiglas, Emaille, Lacke und Laser – und kombiniert sie in Handarbeit für seine Kreationen. Man könnte sagen, dass er hier und jetzt die Kunstgeschichte dieser Technik schreibt. Anne Ceciles Skulpturen sind monochromatisch, abgesehen von den Nuancen der Marmoradern, während die von Paolo eine Explosion von vielen Farben sind. Die Skulpturen von Surga sind statisch, massiv und matt. Trenis Kunstwerke sind hingegen glänzend, und ihr Medium verleiht ihnen eine illusionäre organische Fluidität, da sich ihre Wahrnehmung im Laufe des Tages verändert, indem sie der Reflexion und Brechung des natürlichen Lichts folgt. Der Impuls für den Ausstellungsdialog zwischen diesen beiden Künstlern sind nicht nur die faszinierenden Gegensätze, sondern auch ihre gemeinsame Fähigkeit, ein kraftvolles Zeichen, eine Art hypnotische Melodie zu schaffen, um Illusionen eine Stimme zu verleihen. Wie der magische Gesang von Meerjungfrauen haben die Kunstwerke dieser beiden Künstler eine Verführungskraft, die den Betrachter entführen und ihn über die Grenzen der Realität hinausleiten kann.
Anne Cecile schafft eine Illusion von Weichheit und Zerbrechlichkeit des marmornen Selbst. Die Zeichen, die sie akribisch schnitzt, bringen den Betrachter dazu, das Material in Frage zu stellen, indem sie den Geist über die Grenzen der Akzeptanz physischer Dinge hinaus drängt und ihn ins Poetische, Philosophische, Psychologische, Metaphysische und Symbolische projiziert. Ihre Zeichen erzählen uns Geschichten von emotionalen Reaktionen auf gesellschaftliche Fragen, bei denen das Individuum, besonders wenn es sich um eine Frau handelt, hart kämpfen soll, um eine Vorstellung von Selbstbewusstsein zu entwickeln, frei von äußerem konsumistischen Druck und beunruhigender Umgebung. Ihre Skulpturen sind reich an Weiblichkeit, ihre Zeichen und Geometrien sind minimalistisch und leidenschaftlich zugleich und von offenem feministischem Geschmack. Darüber hinaus zwingt ihr Talent, Dinge zusammenzufassen, den Betrachter dazu, den Schleier vor seinen Augen fallen zu lassen und den Noumenon, so wie ihn die Künstlerin präsentiert, frei von jeder möglichen Fehlinterpretation zu umarmen.
Paolo Treni spricht im Gegenteil nicht über die Realität, und seine Kreativität schöpft direkt aus seiner Vorstellungskraft. In seinem Laboratorium verwandelt er die Plexiglasplatten in den idealen Träger für die physische Umsetzung seiner Phantasien. Zu diesem Zweck verwendet er Laser, Emaille und Lacke in überlappenden Schichten, um eine erhabene und leuchtende Zusammensetzung zu erhalten. Das Ergebnis ist ein neues, nicht wiedererkennbares Medium, das beim Betrachter eine emotionale Resonanz erzeugt. Seine Zeichen sind eine Art mit Licht geschriebene Poesie, die die Verbindungen zwischen Farbe und Form untersucht und die Aufmerksamkeit des Betrachters durch das Spiel mit Reflexionen entführt. Paolo zielt darauf ab, den Betrachter in eine ästhetische Erfahrung zu verwickeln, indem er den Weg zu einer völlig immersiven Reise in eine kontemplative Dimension öffnet, in der die metaphysische Verbindung mit den vitalen Energien der Natur und den Phänomenen des Kosmos offensichtlich und hinreißend ist.
Paolo Treni wurde 1981 an den Ufern des Gardasees geboren. Seine Forschungen greifen die theatralische Methode auf, die auf der Bewegungsanalyse von Jacques Lecoq beruht, sowie die Szenografie. Durch das Zeichnen setzt Treni in der virtuellen Umgebung eine aktive Meditationstechnik um, die von der altorientalischen Kunst der Suminagashi inspiriert ist. Durch die Verbindung von Technologie und handwerklichem Können überträgt er seine Traumwelt in Plexiglas. Im Jahr 2017 gewann er den Montal / Arte-Preis für seine Fähigkeit, ästhetische Forschung, Kunst und Poesie zu verbinden. 2018 kuratierte Ivan Quaroni Paolos erste öffentliche Ausstellung, “Simulacra”, in der Firmafede Festung in Sarzana, Italien. Im September 2018 war er der jüngste Künstler, der an der ständigen Sammlung des Museums im Skulputen-Park von Portofino teilnahm. Im Jahr 2019 wurde das Werk CPH4 (aus der Serie Simulacri di Luce) in die Sammlung von Lucrezia De Domizio Durini im Palazzo Durini in Bolognano, Italien, aufgenommen.
Anne Cecile Surga wurde in der Stadt Lavelanetin in der Region Okzitanien im Südwesten Frankreichs geboren. Im Jahr 2000 begann sie ihre erste Zeichen- und Malklasse. Sie lernte die Regeln der Komposition, Anatomie und Harmonie der Farben kennen sowie verschiedene Techniken wie Zeichnen, Pastell, Tusche und Ölmalerei. Trotzdem schrieb sich Anne Cecile 2006 an einer Handelsschule ein, während sie abends Tonplastik studierte. Später schloss sie ihr Studium mit einem Master in Business Administration ab, 2012 folgte in New York ein Master in Kunstgeschichte. 2013 lernte Anne Cecile in der Fundacion Pablo Atchugarry, wie man Marmor schneidet. Ab 2015 widmete sie ihr Leben ganz der Bildhauerei und eröffnete ihr Atelier in den Pyrenäen in Frankreich. Seither hat sie ihre Werke international sowohl in Gruppen- als auch in Einzelausstellungen gezeigt und dafür mehrere Preise wie den YICCA-Kunstpreis gewonnen.

Details

Beginn:
28. Oktober 2020
Ende:
4. Dezember 2020
Veranstaltungskategorien:
,
Eintritt: Gratis €

Angebote:

-


Veranstaltungsort

Luisa Catucci Gallery
Allerstr. 38
Berlin, 12049 Deutschland
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Veröffentlicht am: 09.10.2020 |

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