Filmkritik und Freikarten – Die wundersame Welt des Louis Wain

In seinem neuen Film zieht uns Regisseur Will Sharpe mit kraftvollen Bildern und Farben in Luis Wains (Benedict Cumberbatch) wundersame Welt. Alles ist bunt, vibriert und erinnert in seiner Verspieltheit nicht nur ein wenig an einen Tim Burton Film, sondern nimmt das Wesen der von Wains gemalten Katzen auf. 

Katzen – man liebt sie oder man meidet sie. Dazwischen gibt es nichts. Allerdings können sich auch jene Menschen, die sie nicht mögen, selten ihrer Faszination entziehen. Ob sie etwas besitzen, das wie Elektrizität ist? Wer weiß. Für Louis Wain war es so. War er deshalb ein „komischer Kauz“, wie einige ihn nannten? Ja und Nein. Auf jeden Fall war er begabt und offensichtlich überzeugt davon, auf irgendeinem Gebiet einen Durchbruch zu erlangen. So schrieb er Opern, forschte, ging zum Boxen, wo er sich mehr schlecht als recht schlug, und er zeichnete. Tiere, Menschen, Landschaften – eben alles, was er sah, vieles aus der Erinnerung, alles so lebendig, so farbenfroh, kreativ und eigenwillig, so … elektrisch.

Louis Wain (Benedict Cumberbatch). Louis Wain (Benedict Cumberbatch)
Copyright: Studiocanal GmbH / Jaap Buitendijk

Und weil ihm das Zeichnen so leicht von der Hand ging, stellte sich schnell der Eindruck ein, dass Louis Wain selbst dieser außergewöhnlichen Begabung viel zu wenig Wert beimaß. Dabei wäre genau das wichtig gewesen im viktorianischen London um die Jahrhundertwende, denn nach dem Tod des Vaters hatte er sich als einziger Mann im Haus um die fünf Schwestern und die Mutter zu kümmern. Beim Zuschauen will man ihn rausholen aus dieser Situation, ihn irgendwo hinschicken, wo sein Talent aufblühen kann und er angemessen gewürdigt wird. Diesen Part übernimmt allerdings die neue Gouvernante des Hauses, Emily Richardson. Wain und Richardson verlieben sich, heiraten trotz des Geredes und der Ablehnung, die ihnen entgegengebracht wird und verlassen das düstere Haus und die Stadt.

Emily (Claire Foy) und Louis Wain (Benedict Cumberbatch). Emily (Claire Foy) und Louis Wain (Benedict Cumberbatch)
Copyright: Studiocanal GmbH / Jaap Buitendijk

Das Glück scheint perfekt, Wain bekommt eine Festanstellung als Illustrator, seine Zeichnungen erlangen Bekanntheit, doch dann dreht sich das Schicksal, und es ist nicht nur der Umstand, dass er sich nie ein Urheberrecht an seinen Zeichnungen gesichert hat, der ihm von da einen Stromschlag nach dem nächsten versetzt.

Louis Wain war einer der populärsten Maler Großbritanniens. Doch wie bei vielen Kreativen dieser Zeit, verschaffte ihm seine Begabung keinen Reichtum. Noch dazu war seine Psyche labil, später kämpfte er gegen Schizophrenie und starb einsam in einer Nervenheilanstalt.

Der Regisseur Will Sharpe zieht uns mit seinen Bildern und Farben in Wains Welt. Alles ist bunt, vibriert und erinnert in seiner Verspieltheit ein wenig an einen Tim Burton Film. Benedict Cumberbatch füllt seine Rolle mit viel Können und mit Spielfreude aus und auch Claire Foy als Emily ist an seiner Seite eine gelungene Besetzung. Insgesamt ist der Film sehenswertes Popcorn-Kino und eine auf die Leinwand gebrachte ästhetische Wertschätzung für einen, der diese Wertschätzung auf jeden Fall verdient.

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Filmstart in Deutschland ist der 21. April 2022

Veröffentlicht am: 27.04.2022 | Kategorie: Kino & TV, Kolumne Jeannette Hagen, Kultur,

11 Meinungen zu “Filmkritik und Freikarten – Die wundersame Welt des Louis Wain

  1. Margo sagt:

    Ich sehne mich nach einer Katze. Ich hoffe, ich werde in meinem Leben bald genügend Platz, Wohnraum haben, um eines dieser wundervollen Tiere beherbergen zu können.

  2. Naomi sagt:

    Katzen sind wunderbare Weggefährten, die immer dann in meiner Nähe waren, wenn es mir nicht gut ging. Manchmal lief meine Katze mir den ganzen Tag nach. Sie schaut mich wissend an und ist einfach da.

  3. Anna sagt:

    Katzen sind tagein tagaus eine wundervolle Erinnerung daran, die wirklich wichtigen Dinge zu genießen. Schlafen, rumlungern, faulenzen, essen …

  4. Lorena sagt:

    Sind Katzen nicht der Inbegriff von Unabhängigkeit, Stärke, Ruhe in sich?
    Sie haben ihren eigenen Kosmos, wissen was sie wollen, lassen sich liebkosen, halten dann aber auch wieder Abstand und sind in ihrer Katzenwelt mit Herumklettern, schnurrend auf einem Dach entspannen oder genüsslich reinigen. Sie zeigen uns was ein kleines und doch so großes Glück ist: die Einfachheit des Seins. Allein sie zu Beobachten bringt uns zur Ruhe und gibt uns wie ein guter Tee, gute Musik oder Sonnenschein – Momente der Zu”Frieden”heit.

  5. Verena Alves sagt:

    Katzen sind eigenwillige Psychologen mit dem durchdringendsten Blick, und können in gewählten Augenblicken mit unachahmlicher Eleganz die nötige Wärme spenden…

  6. Heiko sagt:

    Katzen sind ein Traum. Sie fusseln ohne Unterbrechung. Regelmässiges Bürsten beruhigt die Katze, füllt zahlreiche Kuschelkissen, reduziert aber in keinster Weise die Fusselintensität der Katze. Eine oder sogar zwei Katzen im Ehebett sind zuverlässiger als Kondom oder Pille. Ehefrau und Katzen sind zu unterschiedlichen Zeiten wach, schnarchen in anderen Tonlagen und beanspruchen jede für sich die Hälfte vom Bett (ja.. das wird eng für den Mann). Deshalb liebe ich Katzen, weil Sie mir anschaulich zeigen um wie vieles mehr ich meine Süsse liebe.

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