Gelebte Solidarität statt #allesdichtmachen

Gelebte Solidarität statt #allesdichtmachen

Dass die Pandemie einigen Menschen nicht nur das Leben nimmt, sondern ausgelöst durch die Maßnahmen auch drum herum viel Leid entsteht, ist unumstritten. Gerade die Kunst- und Theaterszene ist in hohem Maße von den Schließungen betroffen. Da ist es gut und wichtig, Solidarität mit den Menschen zu haben, die derzeit nicht arbeiten können und Einbußen haben.

Das haben sich einige prominente Schauspieler*innen wohl auch gedacht und unter dem Hashtag #allesdichtmachen eine Videokampagne gestartet, die thematisieren soll, dass die Maßnahmen der Regierung willkürlich sind, die Medien einseitig berichten würden und dass man die Menschen zu Unrecht einsperrt. Voll daneben gegangen diese Aktion, kann man da nur sagen, denn am Ende zeigt keine/r der Darstellenden wirklich Solidarität. Die hätte man anders bekunden können.

SOLI-PLAKAT VON LUDWIG WANDINGER © Ludwig Wandinger
SOLI-PLAKAT VON LUDWIG WANDINGER
© Ludwig Wandinger

Zum Beispiel so wie das Berliner Ensemble, das zur Unterstützung freier Theaterschaffender eine Solidaritäts-Aktion gestartet hat: Das Theater hat neun freie Künstler*innen und die verantwortliche BE-Grafikerin Birgit Karn eingeladen, Motive für eine Plakatserie zu entwerfen, die sich frei mit der Frage auseinandersetzen, was Theater individuell für die Beteiligten bedeutet.

Mit dieser Plakatkampagne wollen die Beteiligten auf die kulturelle Leerstelle aufmerksam machen, die durch die andauernde Pandemie herrscht, und zudem freie Künstler*innen finanziell unterstützen, die aktuell besonders betroffen sind. Ermöglicht wird die Solidaritäts-Aktion durch den Freundeskreis des Berliner Ensembles.

Zu den neun freien Künstler*innen aus den Bereichen Fotografie, Grafik, Illustration, Malerei und Theater/Performance gehören Charlie Casanova, Moritz Haase, Lea Hopp, Matthias Horn, Justina Klimczyk, Josa Marx, Julian Röder, Ariane Spanier und Ludwig Wandinger. Die zehn Plakatmotive werden in einer Sonderedition als Kunstdrucke in einer Auflage von 100 Stück pro Motiv über den Freundeskreis des Berliner Ensembles verkauft und sind ab 22. April im Webshop des Theaters erhältlich. Die Plakate werden zum regulären Preis von 25 Euro oder als handsignierte Exemplare zum Solidaritätspreis von 250 Euro angeboten. Der Erlös der Plakat-Aktion geht an die Corona-Hilfe für freischaffende darstellende Künstler*innen “Miete zahlen in Zeiten von Corona” des Aktionsbündnisses Darstellende Künste. Das Honorar für die neun freien Künstler*innen, die die Plakate gestaltet haben, wird komplett von den Freunden des Berliner Ensembles getragen. Die Aktion wird in Zusammenarbeit mit der Stiftung Starke durchgeführt.

Zudem wird die Plakatserie ab Ende April als Open-Air-Ausstellung im Stadtraum plakatiert.

Eine Übersicht über alle Plakatmotive und die beteiligten Künstler*innen finden Sie unter www.berliner-ensemble.de. Die Plakate sind direkt unter www.berliner-ensemble.de/shop erhältlich.

So geht Solidarität.

SOLI-PLAKAT VON JOSA MARX © Josa Marx
SOLI-PLAKAT VON JOSA MARX
© Josa Marx

#BerlinerEnsemble #soli-aktion #PlakataktionBE #Berlin #TheaterBerlin #Theaterfehlt #allesdichtmachen #nichtganzdicht

Veröffentlicht am: 29.04.2021 | Kategorie: Corona-Hilfe, Kolumne Jeannette Hagen, Kultur, Kultur - was sonst noch passiert, Kunst - was sonst noch passiert, Redaktion-Tipp, | Tag: Kolumne Jeannette Hagen,

2 Meinungen zu “Gelebte Solidarität statt #allesdichtmachen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert