Die Świetlica ist ein besonderer Ort, ein ungewöhnliches Hybrid, da sie eine schimmernde Kindheitserinnerung, ein Wartezimmer oder ein Entkommen aus der Langeweile sein kann. Laut Wörterbüchern handelt es sich um eine Art gemeinschaftliche Lounge, wo sich Mitglieder einer Gemeinschaft zu Gruppenaktivitäten treffen. Für Cristina Ferreira-Szwarc ist die Świetlica ein Raum in dem über Auswanderung, Erbe und Zugehörigkeit gesprochen werden kann.
Kategorie: Kultur
Kunstleben Berlin Kolumne von Jana Noritsch. „Connecting Works“ heißt der aktuelle Katalog über die Kunstsammlung des Berliner Kommunikationsunternehmers Hans F. Bellstedt. Das Sammeln und In-Verbindung-bringen von Kunstwerken ist demnach nicht abgeschlossen, sondern im Fluss: Ein sehr gelungener Titel, weil den Lesern sowohl die Tür zur vergangenen als auch zur zukünftigen Sammlungsgeschichte geöffnet wird. Wir bekommen einen ehrlichen und „privaten Zugang zur Kunst“ (S. 6) – und damit ist das Buch für junge wie erfahrene Sammler, Forscher, Künstler und alle Kunstinteressierten relevant.
BBA Gallery präsentiert die erste Einzelausstellung des neuseeländischen Künstlers Chirag Jindal in Europa. Der Künstler gewann 2019 den BBA Photography Prize und wird seitdem von der Galerie vertreten. Für die Werkserie „Ngā Mahi Rarowhenua / Into the Underworld“ hat sich der Künstler auf Entdeckungsreise in die neuseeländische Unterwelt begeben: Fotografisch dokumentiert Jindal die Lavahöhlen der Mana Whenua (lokale Māori-Gruppen) von Auckland, die durch ein Jahrhundert der Überbauung eine rapide Marginalisierung und Zerstörung erfahren haben. Diese unterirdischen Höhlen, von denen über 50 registriert wurden, sind den heutigen Stadtbewohner*innen kaum mehr bekannt und drohen durch Baumaßnahmen in naher Zukunft gänzlich zu verschwinden.
Wenn im August die Sternschnuppenschwärme am Himmel erscheinen, muß man den Sommer festhalten. Du erlebst die JRGALLERY und Raab Galerie deshalb als Garten: Über den Rasen spazieren Mäuse von Nina Maron, hüpfen Hasen von Astrid Köhler, beobachtet von Mari Kims eleganten und frivolen Katzen. Es sprießen Blumen von Klaus Fußmann, Rainer Fetting und Donald Sultan aus dem Boden, dann und wann ist die Idylle gestört von Eliots Fliegenpilzen.
BONE MUSIC… und was riskierst du für deine Musik? – Heute, im Zeitalter der Streaming-Dienste, ist der Zugang zu Musik nahezu unbegrenzt. Schwer vorstellbar, dass es einmal Zeiten gab, in denen Menschen um ihrer geliebten Lieder willen Strafen oder sogar Haft riskierten. In der Sowjetunion während des Kalten Krieges waren viele Arten von Musik, einschließlich westlicher Jazz-Musik, Rock ‘n’ Roll und vieler russischer Lieder, verboten und konnten nur im Verborgenen und mit außergewöhnlichen Mitteln gehört werden.
Eine besondere Stärke künstlerischer Praxis von Raphael Mayne ist die Arbeit mit der lebendigen Fläche. Die Personen, die er porträtiert, schweben vor dynamischen Blütenfeldern, heben sich von vibrierenden monochromen Farbtafeln ab und platzieren sich vor schlichten Materialgründen wie Jeans oder Markisenstof. Trotz dieser Facetten durchzieht seine Werke eine dichte, innere Kohärenz, die sie mit einem hohen Wiedererkennungswert auszeichnet.
Es ist viel mehr als eine Werkschau, wie wir sie aus Museen und Galerien kennen: Vom 30. Juli bis zum 25. September 2021 wird in der Galerie neurotitan (Schwarzenberg e.V.) eine Kooperation mit der Fundación Augusto y León Ferrari – Arte y Acervo (FALFFAA) realisiert, die León Ferraris Werke durch die Partizipation der Besucher aufleben lässt. Wie ein Open Studio und lebendiges Archiv aktiviert der Ausstellungsraum – erstmalig in einem nicht-musealen, nicht-kommerziellen Kontext – das Atelier Ferraris. Der Ausstellungstitel gibt uns einen Hinweis auf die Einladung der Kuratorinnen, und ich möchte euch empfehlen, das zu entdecken …
Nur wenige Künstlerinnen sind in die Kunstgeschichte eingegangen und keine stieg so kometenhaften auf wie die mexikanische Malerin Frida Kahlo (1907–1954). Ihr unverwechselbares Antlitz hielt sie in über fünfzig außergewöhnlichen Selbstporträts fest, die seit Generationen bewundert werden. Diese Werke und zahlreiche Aufnahmen namhafter Fotokünstler wie Edward Weston, Manuel und Lola Álvarez Bravo, Nickolas Muray und Martin Munkácsi machten Frida Kahlo zu einer Ikone der Kunst des 20. Jahrhunderts.
Im Jubiläumsjahr der Berlin Art Week gibt es im gemeinsamen Programm wieder viel zu entdecken in den Hallen, Räumen und Höfen der Berliner Kunstszene: Die wichtigsten Akteur*innen der zeitgenössischen Kunst schließen sich erneut zusammen und öffnen ihre Türen und Ausstellungen für kunstinteressierte Besucher*innen.
Die Koreanischen Kulturzentren in Berlin und London präsentieren erstmals am 8. Juli in Berlin eine gemeinsame Gruppenausstellung. Im Januar dieses Jahres haben die beiden Kulturzentren eine öffentliche Ausschreibung mit dem Thema Nothing is – Everything just has been or will be durchgeführt und sechs Künstler*innen ausgewählt, deren Werke nun gezeigt werden. Die bemerkenswert hohe Beteiligung von 507 Künstler*innen sorgte für Aufsehen und resultierte aus den gezielten Planungen der beiden Kulturzentren, deren Anliegen es war, durch das Angebot von Ausstellungsmöglichkeiten in Berlin und London, zwei Zentren der zeitgenössischen Kunst, das Interesse von noch mehr Künstler*innen zu wecken.
Die Premiere unserer neuen Kolumne „Die Kunst des…“ bestreitet Claudia Wießner Hoteldirektorin des Carolinenhof in Berlin und des Amalienhof in Weimar mit „Die Kunst des … Konzertmachens“. Die wegen ihrer ausgefallenen und innovativen Vertriebsaktivitäten mehrmals ausgezeichnete Direktorin lädt dich zu einem Exklusiven Balkon-Logen-Konzert ein. Aber lies selbst…
Nicolas Vionnet ist fasziniert von Irritationen. Er schafft Interventionen durch Objekte, konzeptuelle Gemälde und Installationen, die einen Dialog mit ihrer Umgebung provozieren. Seine Arbeiten schreien nicht nach Aufmerksamkeit, sondern präsentieren sich zurückhaltend und mit subtilem Witz. Sie bauen ein Spannungsfeld auf, fordern den Betrachter heraus und machen neugierig. Vionnet war einer der Gewinner des BBA Artist Prize 2018. Dies ist die erste Einzelausstellung des Schweizer Künstlers mit der BBA Gallery.
Die Malerin Tatyana von Leys beschäftigt sich in ihren Werken mit dem Menschen. Trans- und Posthumanismus sind für sie ultimativ wichtige philosophische und kulturelle Bewegungen, von denen sie hofft, dass diese mehr Anklang und Einzug in das kollektive Denken finden. Der Transhumanismus strebt danach, die Grenzen menschlicher Möglichkeiten intellektuell, physisch und psychisch durch den Einsatz technologischer Verfahren zu erweitern. Dafür können Künstliche Intelligenz (KI), Kognitionswissenschaften, Robotik, Informations- und Nanotechnologie sowie Biotechnologie genutzt werden. Dem Transhumanismus zur Folge hat die Menschheit sogar die „Verpflichtung zum Fortschritt“.
Der Kunst im öffentlichen Raum (= KiöR) begegnet man auf Schritt und Tritt – in den Straßen und auf den Plätzen, in den Parks, vor bedeutenden Architekturen oder in den U-Bahnstationen. Die KiöR erzählt von wichtigen Strömungen in der Kunst ebenso wie vom schnelllebigen Zeitgeist und vom rasch wechselnden Kunstgeschmack. Sie ist Teil des Charismas der Stadt. Wir leben mit ihr, doch zumeist nehmen wir kaum Notiz und schlendern achtlos an ihr vorbei.
Der in New York lebende Tadaaki Kuwayama wird gerade international neu entdeckt; vor allem in Asien und Nordamerika. Zum ersten Mal zeigt Taubert Contemporary gemeinsam mit dem Mies van der Rohe Haus in zwei Ausstellungen eine umfassende Werkschau des 1932 in Japan geborenen Künstlers.
Die Galerie Sievi präsentiert die Ausstellung “Vitality & Silence” mit 3 Künstlern: Darko Lesjak, Olivier Messas und Berit-Kristina Weiss. Darko Lesjaks Malerei ist inspiriert von der Kraft und Ästhetik der Natur, die sich in seinen dynamischen und farbintensiven Bildkompositionen widerspiegeln. In seiner neuen Serie „Eisbach“ überrascht er jedoch mit reduzierten Farbtönen und kraftvollen figurativen Elementen, die einen nachdenklichen, fast mystischen Eindruck hinterlassen.
Dieses Event bringt das Leben zurück auf die Straße. Einen Kaffee trinken und die Kunst im Café um die Ecke betrachten, sich inspirieren lassen von der Kraft der Kunstwerke oder einfach von den Menschen, die man dort trifft. Inspiriert von Fremden, die zu Freund*innen werden könnten, und von der Erfahrung, die entsteht, wenn man einfach nur eine Tasse Kaffee trinkt.
Die Kommunalen Galerien Berlin laden zum 8. Mal zur KGB-Kunstwoche ein. Mit 37 Ausstellungen in 31 Galerien präsentiert das Kunstfestival stadtweit ca. 200 aufstrebende junge sowie international bekannte Künstler:innen. Von Malerei, Grafik, Fotografie, Skulptur über Videokunst und Film bis hin zu Installationen, Performances und Konzeptkunst sind Arbeiten diverser Kunstgattungen zu sehen und spiegeln die künstlerische Vielfalt der Hauptstadt wider.
Gemeinsam, aber auf Abstand – so entstanden die Kunstwerke der neuen Ausstellung im Projektraum des URBAN NATION Museums. Das Münchner Künstlerduo Layer Cake – bestehend aus den Graffiti-Veteranen Patrick Hartl und Christian Hundertmark – hat in Kooperation mit dreizehn verschiedenen Künstlerinnen ebenso viele Werke erschaffen. In allen Arbeiten wird eine der wichtigsten Regeln des Graffiti auf den Kopf gestellt: Niemals über die Bilder anderer Writerinnen malen („no crossing“ / „not going over“).
Vergangene Woche gab es im Berliner Tagesspiegel einen Artikel, indem ein Kunstmarkt-Influencer Magnus Resch darüber sprach, was man als Künstler*in heutzutage tun muss, um erfolgreich zu sein. Das Ganze war mit „Picasso hatte auch einen Businessplan“ betitelt und zusammengefasst ging es darum, dass es eben nicht reicht, „einfach nur“ Künstler*in zu sein und darauf zu hoffen, dass der Kunstmarkt nur auf die eigenen Werke gewartet hat.